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Politik

Gewalt in Myanmar verurteilt

28. März 2021

Auch Deutschland ist unter den zwölf Staaten, deren militärische Führungen das brutale Vorgehen der Armee von Myanmar verdammen. Und die UN sprechen angesichts von 114 Toten allein am Samstag nur noch von "Massenmord".

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Ein verletzter Demonstrant wird in Yangon, dem früheren Rangun, in einen Rettungswagen gebracht
Ein verletzter Demonstrant wird in Yangon, dem früheren Rangun, in einen Rettungswagen gebrachtBild: AP/picture alliance

Die Militärchefs von zwölf Ländern, darunter die USA und Deutschland, haben die Gewalt der Militärjunta in Myanmar gegen Zivilisten gemeinsam verurteilt. "Ein professionelles Militär folgt internationalen Verhaltensstandards und ist verantwortlich für den Schutz - nicht die Verletzung - des Volkes, dem es dient", hieß es in einer ungewöhnlichen gemeinsamen Erklärung, an der sich auch Großbritannien, Italien, Griechenland, die Niederlande, Dänemark, Japan, Südkorea, Kanada, Australien und Neuseeland beteiligten.

Die Militärchefs forderten Myanmars Armee auf, "die Gewalt einzustellen und darauf hinzuwirken, den Respekt und die Glaubwürdigkeit bei Myanmars Volk wiederherzustellen, den sie durch ihre Handlungen verloren hat".

Tag der Armee blutigster Protesttag

Am Samstag, dem mit einer Militärparade begangenen "Tag der Armee" in Myanmar, waren mindestens  114 Menschen von Sicherheitskräften getötetworden. Damit war es der bislang blutigste Tag der Proteste gegen die Militärherrschaft in dem südostasiatischen Land. Laut den Vereinten Nationen waren auch Kinder unter den Opfern.

Der UN-Sonderberichterstatter für Myanmar, Tom Andrews
Der UN-Sonderberichterstatter für Myanmar, Tom Andrews: Höchste Zeit für ein robustes und koordiniertes HandelnBild: UN Web TV

Der UN-Sonderberichterstatter für Myanmar, Tom Andrews, bezeichnete das Vorgehen der Militärjunta als "Massenmord". Es sei an der Zeit für die Welt einzugreifen - wenn nicht durch den Sicherheitsrat, dann durch ein internationales Gipfeltreffen zu Myanmar, teilte Andrews mit. Man könne die Öl- und Gaszahlungen und damit die Finanzströme an das Militär in dem Land einstellen oder den Zugang des Militärs zu Waffen stoppen. Verurteilende oder besorgte Äußerungen seien wenig tröstlich für die Menschen in Myanmar. Worte reichten nicht mehr aus, es sei nun höchste Zeit für ein robustes und koordiniertes Handeln, forderte Andrews.

Blinken: Junta will Leben des Volkes opfern

Zuvor hatte sich bereits US-Außenminister Antony Blinken "entsetzt" gezeigt. Die gewaltsame Niederschlagung von Protesten gegen die Militärherrscher habe gezeigt, dass die Junta im Interesse einiger weniger "das Leben des Volkes opfern will", erklärte Blinken am Samstag in Washington . "Das mutige Volk von Myanmar lehnt das Terrorregime der Militärs ab."

US-Außenminister Antony Blinken
US-Außenminister Antony Blinken: "Das mutige Volk von Myanmar lehnt das Terrorregime der Militärs ab"Bild: Yves Herman/AFP

Seit dem Militärputsch am 1. Februar sieht sich die Junta massiven Protesten gegenüber, gegen die sie äußerst brutal vorgeht. Mehr als 2600 Demonstranten wurden seitdem festgenommen, insgesamt fast 420 Menschen wurden nach Angaben von örtlichen Menschenrechtsaktivisten getötet. Die Demonstranten fordern unter anderem die Freilassung der entmachteten De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi und eine Rückkehr zur Demokratie in Myanmar.

sti/qu (afp, dpa, rtr)