1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Mars-Helikopter summt durch die Atmosphäre

8. Mai 2021

Zuerst kamen erstaunliche Bilder, dann ein Video. Jetzt hat die NASA Geräusche ihres Mini-Hubschraubers veröffentlicht, wie er durch die dünne Luft des Mars schwirrt.

https://p.dw.com/p/3t8lg
NASA Flugroboter Mars Ingenuity
Das Geräusch der Rotorblätter erinnert eher an eine Mücke als an einen Hubschrauber Bild: NASA/JPL-Caltech/ASU/MSSS/AP/picture alliance

Die US-Raumfahrtbehörde NASA hat eine Ton-Aufnahme von einem Flug ihres Mars-Hubschraubers "Ingenuity" veröffentlicht. Der Rover "Perseverance" (auf Deutsch etwa: Durchhaltevermögen), mit dem der Mini-Hubschrauber im Februar auf dem Mars gelandet war, hatte die Töne Ende April beim vierten Flug des Helikopters aufgenommen. Es handele sich um die erste Audio-Aufnahme von einem Mars-Flug und um die erste, die ein Raumfahrzeug auf einem anderen Planeten von einem anderen Raumfahrzeug gemacht habe, teilte die NASA mit.

Besonders gut hören kann man den Hubschrauber allerdings nicht. Das leise Brummen der Rotorblätter, die sich mit mehr als 2500 Umdrehungen pro Minute drehen, ist kaum wahrzunehmen. Es klingt eher wie eine weit entfernte Mücke. Das liegt daran, dass die Aufnahme aus rund 80 Meter Entfernung gemacht wurde. Zudem werden die Fluggeräusche von der dünnen Mars-Atmosphäre gedämpft und vom Wind übertönt.

Trotzdem sind die Wissenschaftler höchst erfreut. Schon das Wenige, was man hören könne, sei eine "Riesenüberraschung" und eine Quelle von unschätzbarem Wert für das weitere Verständnis der Mars-Atmosphäre, sagte der Wissenschaftler David Mimoun.

Kurztrip gen Süden

Derweil hat "Ingenuity" (auf Deutsch etwa: Einfallsreichtum) seinen fünften Flug absolviert und ist rund 130 Meter weiter südlich wieder gelandet. Dabei erreichte der kleine Helikopter die Rekord-Flughöhe von rund zehn Metern, wie die NASA weiter mitteilte. An der neuen Stelle soll er in den nächsten Wochen weitere Aufgaben erfüllen: Eindrücke aus der Luft von Gegenden verschaffen, in die ein Rover nicht vordringen kann, oder dreidimensionale Aufnahmen aus verschiedenen Höhen in der Atmosphäre erstellen.

Der Mini-Hubschrauber war an Bord des Rovers "Perseverance" Ende Februar - nach 203 Flugtagen und 472 Millionen zurückgelegten Kilometern - auf dem Mars gelandet. Die Geräte sollen nach Spuren früheren mikrobiellen Lebens fahnden sowie das Klima und die Geologie des Planeten erforschen.

uh/wa (dpa, ap)