Lichtblick im Osten, Tragödie im Süden
Nach Kämpfen in Odessa fordert der Brand eines Gewerkschaftsgebäudes viele Todesopfer. Die Armee versucht die Separatisten im Norden zurückzudrängen. Lichtblick im Osten: die OSZE-Mitarbeiter sind wieder frei.
OSZE-Beobachter in Slowjansk freigelassen
Über eine Woche waren die Militärbeobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit (OSZE) in der Gewalt der prorussischen Separatisten. Jetzt wurden sie freigelassen. Am Samstagabend landete ein Flugzeug mit den Beobachtern an Bord auf dem Flughafen Berlin-Tegel.
Selbsternannter Bürgermeister
Der Separatistenführer und selbsternannte Bürgermeister von Slowjansk, Wjatscheslaw Ponomarjow hatte die OSZE-Beobachter festgehalten.
Schneider: "Die Anspannung war enorm"
Axel Schneider (r.), Leiter des OSZE-Teams, das acht Tage in Gefangenschaft war, sagte nach seiner Freilassung, die Gruppe sei am Abend zuvor "noch mitten im Feuer" gewesen. Wesentlich an der Befreiung beteiligt war der russische Sondergesandte Wladimir Lukin. Er erklärte, ein Gefangenenaustausch, wie die Milizen ihn anfangs gefordert hatten, habe nicht stattgefunden.
Viele Tote bei Brand
In Odessa im Süden der Ukraine kamen am Freitagabend nach Krawallen beim Brand eines Gewerkschaftshauses der Polizei zufolge mehr als 30 Menschen ums Leben. Einige starben, weil sie aus dem brennenden Gebäude gesprungen waren. Andere seien Rauchvergiftungen erlegen, hieß es.
Krawalle in Odessa
Vor dem Brand waren in Odessa bei Auseinandersetzungen zwischen Separatisten und Anhängern der ukrainischen Regierung im Laufe des Tages vier Menschen getötet. Nach wochenlangen Unruhen im Osten der Ukraine war dies der erste offene Gewaltausbruch im Süden des Landes.
Kämpfe in Kramatorsk
Neben Slawjansk versuchen ukrainische Soldaten auch in der ostukrainischen Stadt Kramatorsk prorussische Kämpfer zu vertreiben. Die russische Agentur Ria Nowosti meldet, es habe Tote und Verletzte gegeben. Die Offensive der ukrainischen Armee wurde am Samstag fortgesetzt.
Vorrücken der Armee
Am frühen Freitagmorgen kamen die ersten Berichte von der Offensive ukrainischer Truppen im Gebiet um Slowjansk im Osten der Ukraine. Einige Stunden später wurden erste Fotos aus der Region verbreitet. Hier verfolgt eine Frau mit einem orthodoxen Heiligenbild in der Hand das Vorrücken der Panzer nahe Slowjansk.
Hubschrauber im Einsatz
Ein ukrainischer Armeehubschrauber landet am Stadtrand von Slowjansk. Zwei dieser Hubschrauber sollen bei der Militäraktion nach übereinstimmenden Berichten abgeschossen worden sein.
Was macht die Bevölkerung?
Ein Anwohner begrüßt ukrainische Soldaten an einem Kontrollpunkt bei Slowjansk mit Handschlag. Noch ist unklar, ob sich die Armeeverbände mit ihrer Aktion durchsetzen können oder ob die Operation scheitert - wie zuvor bereits ein anderer Versuch der Zentralregierung in Kiew.