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Lauterbach: Moderna liefert Impfdosen früher

16. Dezember 2021

Die EU-Kommission hat der vorgezogenen Lieferung von 35 Millionen Dosen des Moderna-Impfstoffs gegen das Coronavirus an Deutschland zugestimmt. Das teilte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach mit.

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Deutschland | Coronavirus | PK Lauterbach und Wieler
Gesundheitsminister Karl Lauterbach (rechts) und RKI-Chef Lothar WielerBild: Florian Gaertner/photothek/imago images

Eine vorgezogene Lieferung des Impfstoffes bedürfe der Zustimmung der EU, diese habe er gerade erhalten, sagte Gesundheitsminister Karl Lauterbach in Berlin. Er verhandele außerdem mit Rumänien, Bulgarien, Polen und Portugal über den Kauf von BioNTech-Impfstoffen. Er hoffe, dass er hier bald Vollzug berichten könne.

Die Bundesregierung hatte schon angekündigt, zusätzliche 80 Millionen Dosen von Biontech über EU-Verträge kaufen zu wollen. Lauterbach sagte, ein Teil hiervon könne eventuell noch im ersten Quartal 2022 kommen, sonst voraussichtlich im zweiten bis vierten Quartal. Dies sei zum großen Teil schon an die Omikron-Variante angepasster Impfstoff. Dieser Kauf sei von größter Bedeutung, sagte Lauterbach. Der Haushaltsausschuss des Bundestags hatte hierfür sowie für 12 Millionen weitere Dosen, die direkt beschafft werden sollen, rund 2,2 Milliarden Euro bewilligt.

Lauterbach setzt auf Booster-Plan gegen Omikron

Lauterbach setzt auch mit Blick auf die ansteckendere Coronavirus-Variante Omikron auf weitere breit angelegte Auffrischungsimpfungen. Für eine solche sehr offensive Booster-Strategie als "Hauptwerkzeug" brauche man mehr Impfstoff, als vorhanden sei, und das schnell, sagte der SPD-Politiker vor Journalisten. Dies sei "ausdrücklich" keine Kritik an seinem Vorgänger Jens Spahn (CDU).

Booster als "Hauptwerkzeug"

Nach einer Bestandsaufnahme seien für das erste Quartal 2022 bisher 50 Millionen Dosen zu erwarten, der Bedarf liege gemäß der Strategie aber bei 70 Millionen Dosen, davon 50 Millionen Booster. Mit den bisher erwarteten Dosen wäre die Booster-Kampagne zu langsam und erst Ende März abgeschlossen, erläuterte Lauterbach. Daher arbeite die Bundesregierung an der Beschaffung von mehr Impfdosen.

Wie Lauterbach weiter sagte, informierte er sich an diesem Donnerstag in Großbritannien bei der dortigen Regierung und bei dortigen Experten über die Omikron-Verbreitung. Großbritannien berichte "sehr besorgniserregende Zahlen". sagte er. Deshalb sei es wichtig, die Verbreitung der Omikron-Variante in Deutschland so klein zu halten wie möglich.

Weihnachten im kleinsten Kreis

Mit Blick auf die sich ausbreitende Omikron-Variante des Coronavirus rief der Präsident des Robert Koch-Insituts, Lothar Wieler, dazu auf, Weihnachten nur im kleinsten Kreis zu feiern. "Wir alle möchten ja die Feiertage mit Familie und Freunden verbringen, aber wir alle müssen auch gemeinsam dafür sorgen, dass Weihnachten nicht zu einem Kickstart für Omikron wird", sagte Wieler. Er bat die Bürger in Deutschland eindringlich, die Feiertage so zu verbringen, dass sie "nicht für das Virus ein Fest" würden. "Verbringen Sie diese Zeit wirklich nur im kleinsten, engsten Freundes- und Familienkreis."

Impfstart für 5- bis 11-Jährige in Deutschland

Bei Treffen mit Personen aus Risikogruppen empfahl er auch bei vollständiger Impfung Tests. Es gehe jetzt darum, generell Infektionen so gut es geht zu verhindern, damit sich Omikron nicht so schnell ausbreiten könne und die Klinken entlastet würden, bevor die Fallzahlen dann wahrscheinlich wieder anstiegen.

In Deutschland seien bisher einige Hundert Fälle mit der Variante im Meldesystem übermittelt worden, sagte Wieler. Momentan lässt sich nach seiner Ansicht noch nicht einschätzen, wie gut die Impfung vor schweren Verläufen schütze und ob Omikron weniger oder mehr krank mache. Dadurch, dass es so extrem ansteckend sei, müsse man aber "allein aus mathematischen Gründen" mit einer hohen Zahl an schweren Verläufen rechnen. Mit einer Auffrischungsimpfung könne der Schutz aber wahrscheinlich deutlich erhöht werden.

kle/jj (afp, epd, dpa)