Sie liest unentwegt, mindestens vier Stunden am Tag. Und wenn sie für ein neues Buch recherchiert, dann auch schon mal länger. Siri Hustvedt, US-Amerikanerin mit norwegischen Wurzeln, ist nicht nur eine der erfolgreichsten Schriftstellerinnen des Landes, sondern forscht auch über Neurowissenschaften und Psychoanalyse. Seit 2015 ist sie zudem Dozentin für Psychiatrie am Cornell Weill Medical College in New York. Im Mai 2019 wurde sie mit dem renommierten spanischen Prinzessin-von-Asturien-Preis ausgezeichnet. Die Arbeit der im Februar 1955 geborenen Autorin sei "eine der ehrgeizigsten im aktuellen Literaturpanorama", hieß es zur Begründung der Jury. Hustvedt thematisiere "grundlegende Fragen der zeitgenössischen Ethik" und trage zum "interdisziplinären Dialog zwischen Wissenschaften und Geisteswissenschaften" bei.
Seit 1982 ist Siri Hustvedt mit dem Schriftsteller Paul Auster verheiratet, die beiden sind das Star-Autorenpaar der USA und haben sich gemeinsam vehement gegen eine Wiederwahl Donald Trumps engagiert. Nie zuvor, sagt Hustvedt, habe sie so viele politische Artikel geschrieben wie in den letzten vier Jahren. Alexander W. Rauscher hat die Autorin in New York getroffen und mit ihr über ihre Herkunft gesprochen, über Mehrsprachigkeit und Gleichberechtigung, das Geheimnis einer glücklichen Ehe und den Austausch über die literarische Arbeit, über das Älterwerden, das lebenslange Lernen und natürlich über Politik.
Meet the Artist Siri Hustvedt!