Jerry Lewis: Lebenslanges Lachen
Seit er mit fünf das erste Mal auf die Bühne stand, brachte er das Publikum zum Lachen - fast ein ganzes Jahrhundert lang. Wir blicken auf seine Höhepunkte als Schauspieler, Regisseur, Produzent und Wohltäter.
Joseph oder Jerome?
Als Sohn von Varité-Künstlern kommt Jerome oder Joseph Levitch 1926 in New Jersey zur Welt - bis heute ist nicht klar, welcher Vorname offiziell gilt. Seine ersten Auftritte hatte er im Alter von fünf, mit 15 hatte er seine eigene Bühnenpersönlichkeit Jerry Lewis entwickelt. Er schmiss die Schule und startete stattdessen eine Karriere in Nachtclubs - mit kontinuierlichem Erfolg.
Die Martin und Lewis Show
Das Schicksal wollte es, dass die Bühnenkarriere von Lewis (rechts) von einem gewissen Schnulzensänger Dean Martin gekreuzt wurde. 1946 schlossen sie sich als Duo zusammen, das mit seinen improvisierten Klamaukeinlagen das Publikum begeisterte. Lewis selbst beschrieb die beliebte Bühnen-Beziehung mit "Sex und Slapstick". Lewis und Martin traten gemeinsam in Clubs, Radiosendungen und 16 Filmen auf.
Lachsalven bei "Der verrückte Professor" (1963)
Lewis Solo-Karriere brachte ihn nach Hollywood, wo er als Regisseur und Hauptdarsteller in zahlreichen Filmen mitwirkte. Sein größter Erfolg war "Der verrückte Professor" von 1963, eine gespaltene Persönlichkeit zwischen Chemieprofessor und extrovertierten Nachtclubsänger. Der Film schlug sowohl an den Kinokassen als auch bei den Kritikern ein, die den Mix von Komödie und Psychologie lobten.
Ernste Seiten: "The King of Comedy" (1982)
In Lewis (links) steckten mehr Talente als Grimassenschneiden. 1982 spielte er die Hauptrolle in Martin Scorseses schwarzer Komödie "The King of Comedy". Hier mimte er einen erfahrenen Talkshow-Master, der von einem Möchtegern-Komiker, gespielt von Robert de Niro (rechts), gestalkt wird. Filmkritiker lobten den Film, doch an den Kinokassen wurde er der bislang erfolgloseste Scorsese-Film.
Wer zum Schluss lacht...
Immer wieder schauspielerte Jerry Lewis - bis in seine späten 80er hinein, trotz gesundheitlicher Probleme wie Prostatakrebs. Seine letzte Rolle spielte er in "Max Rose", der 2013 in Cannes Premiere feierte. Im gleichen Jahr ehrte ihn das Filmfestival für sein Lebenswerk. Sein Ratschlag für Nachwuchs-Komiker: "Sei ein Hit. Punkte. Bring das Publikum zum Lachen. Das ist das Geheimnis."
Wohltäter
Sein Leben lang engagierte sich Lewis für einen Muskeldystrophie-Verein und organisierte von 1966 bis 2010 jährliche TV-Spendengalas. In seinen 61 Jahren als Vorsitzender half er, 1,3 Billionen Euro zu sammeln. Lewis war zweimal verheiratet und hinterlässt fünf Söhne und eine Tochter.