Choleriker, Mafiaboss, Neurotiker: die vielen Rollen des Jack Nicholson
Jack Nicholson gehört zu den Superstars von Hollywood. Dreimal gewann er den Oscar, zwölfmal war er nominiert. Anlässlich seines 85. Geburtstags blicken wir auf einige seiner größten Erfolge zurück.
Mörderisch gut in "The Shining"
So kennt man ihn - mit einem diabolischen Lächeln: In dem Film nach einem Roman von Stephen King mimt Nicholson den erfolglosen Schriftsteller Jack Torrance, der einen Job als Hausverwalter eines im Winter geschlossenen Hotels annimmt. Seine Frau Wendy und sein kleiner Sohn Danny begleiten ihn. Das Hotel scheint ein Ort des Bösen zu sein. Torrance dreht durch und will seine Familie umbringen.
Wie alles begann: Erste Schritte als Drehbuchautor
1967 ist Jack Nicholson noch auf der Suche nach seiner Rolle im Filmbusiness. Für Regisseur und Produzent Roger Corman schreibt er das Drehbuch zu "The Trip". Es ist einer der ersten Filme, der die Wirkung von LSD thematisiert. Nicholson kann da auf eigene Erfahrungen zurückgreifen. Im Film verkörpert Peter Fonda (Bild) einen Werbeclip-Regisseur, der eine persönliche Krise durchlebt.
Regisseur Roger Corman ebnet ihm den Weg
Regisseur Roger Corman, der als einer der ersten unabhängigen Filmemacher der USA gilt, ist es auch, der Nicholson zum Durchbruch als Schauspieler verhilft: Unter anderem spielt Nicholson in Cormans Version von "The Little Shop of Horrors" (1960) mit. Im Laufe seiner Karriere kommen viele weiteren Rollen in Cormans Filmen hinzu. Außerdem schreibt Nicholson Drehbücher für ihn und führt Co-Regie.
Easy Rider
1969 schwingt sich Nicholson dann aufs Motorrad: In "Easy Rider" suchen Wyatt und Billy (Peter Fonda und Dennis Hopper) nach dem "wahren" Amerika, können es aber nirgendwo mehr finden. Unterwegs gabeln sie den Anwalt und Alkoholiker George Hansen (Nicholson) auf, der es sich hinter Fonda auf der Harley Davidson gemütlich macht. "Easy Rider" gehört zu den größten Hollywood-Klassikern.
Vom Highway nach "Chinatown"
Das Drehbuch zu "Chinatown" (1974) von Robert Towne galt schon vor der Verfilmung als heiß begehrt. In dem Film von Regisseur Roman Polanski spielt Jack Nicholson den Privatdetektiv Jack Gittes, der bei seinen Recherchen immer tiefer in einen Morast aus Korruption, Mord und Inzest gerät. Aber es gibt auch angenehme Momente für ihn, etwa als er Evelyn Cross Mulwray (Faye Dunaway) begegnet.
"Einer flog über das Kuckucksnest"
Ebenfalls unvergessen: Nichsolsons Auftritt in dem Drama "Einer flog über das Kuckucksnest" (1975). Um einer Gefängnisstrafe zu entgehen, lässt sich Randle McMurphy (Jack Nicholoson) in eine psychiatrische Anstalt einweisen. Weil dort menschenverachtende Zustände herrschen, initiiert McMurphy einen Aufstand.
Der Joker, eine Paraderolle für Jack Nicholson
1989 glänzt Nicholson als Batmans Gegenspieler in Tim Burtons Verfilmung des Comic-Klassikers. Das Lexikon des internationalen Films schrieb dazu: "Batman (...) als naiver Held in einem düsteren, von Verbrechen und Korruption beherrschten Universum. Das Faszinosum des Bösen erweist sich – nicht zuletzt durch Jack Nicholsons schillernde Diabolik des Jokers – als stärker denn die Macht des Guten."
Ein Stern für Nicholson
Seine schauspielerische Leistung wird belohnt: Am 4. Dezember 1996 posiert Jack Nicholson stolz vor seinem Stern auf dem "Walk of Fame" in Los Angeles.
Auf den Stern folgt der Oscar
Für "Besser geht's nicht" heimsen Jack Nicholson und Co-Star Helen Hunt 1998 die Oscars für den besten Hauptdarsteller und die beste Hauptdarstellerin ein. Der Film von Regisseur James L. Brooks erzählt die Geschichte eines neurotischen New Yorker Schriftstellers. Der einzige Mensch, der einigermaßen mit ihm umgehen kann, ist die Kellnerin Carol (Helen Hunt).
Rolle als Mafiaboss
2006 überzeugte Nicholson als Mafia-Pate Frank Costello in dem Thriller "Departed - Unter Feinden". Hier ist er mit dem mittlerweile verstorbenen deutschen Kameramann Michael Ballhaus (links) und dem Regisseur Martin Scorsese (Mitte) am Set zu sehen.