Indien: Wo Frauen Knochenarbeit leisten
In Indien werden Ziegel traditionell in Handarbeit hergestellt. Es ist eine schmutzige, anstrengende und schlecht bezahlte Tätigkeit, die vor allem von Frauen ausgeübt wird.
Schlamm und Mist
An vielen Orten in Indien werden Ziegelsteine noch auf traditionelle Art hergestellt - in kleinen Brennereien wie dieser in Langopola, einem Dorf im Osten Indiens. Hier kippt ein Arbeiter das Rohmaterial auf einen Haufen, eine Mischung aus Schlamm und Kuhdung.
Eine wahre Drecksarbeit
Eine Arbeiterin füllt die schlammige Mischung in Eimer. Die schmutzige und körperlich anstrengende Arbeit wird vor allem von Frauen ausgeübt. In vielen Ziegeleien arbeiten auch Kinder - obwohl in Indien Kinderarbeit offiziell verboten ist.
Schwere Last
Hier schleppen Frauen den angerührten Lehm mit Eimern zum nächsten Produktionsschritt. Die Arbeit findet im Freien statt bei Temperaturen, die oft über 30 Grad im Schatten liegen.
Handgeformt
Diese Arbeiterin reibt die Ziegelform erst mit Sand trocken und füllt sie anschließend mit der feuchte Lehm-Mischung. Dann stürzt sie den Rohziegel und legt ihn neben all die anderen, die sie schon geformt hat - Hunderte am Tag. Anschließend werden die Steine in der Sonne vorgetrocknet, bevor sie im Ofen gebrannt werden.
Spuren an den Händen
Die Mischung aus Schlamm und Kuhdung hinterlässt ihre Spuren an Händen, Kleidung und Füßen. Die Haut wird spröde und rissig. Noch gravierender sind die Auswirkungen der Plackerei für Muskeln, Sehnen und Knochen der Arbeiterinnen.
Schleppen, immer nur schleppen
Die fertig gebrannten Steine werden wieder von Frauen zum Verladen getragen. Arbeitsschutzmaßnahmen, wie sie in weiter entwickelten Ländern selbstverständlich sind, gibt es hier nicht. Auch die ärztliche Versorgung bei Verletzungen ist mangelhaft.
Schlecht bezahlter Knochenjob
Rund 100.000 Ziegeleien soll es in Indien geben. Mehrere Millionen Menschen sind gezwungen, sich so ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Oft arbeiten ganze Familien mit, weil der Lohn nur auf diese Weise zum Überleben reicht.