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Großes Solidaritätskonzert für Ukraine in Berlin

6. März 2022

Die Berliner Staatsoper hat mit einem Konzert ein Zeichen gegen den Krieg in der Ukraine gesetzt. Zu den Gästen gehörten unter anderen Kanzler Scholz und die Präsidentin der Europäischen Zentralbank, Lagarde.

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Deutschland Ukraine Friedenskonzert in der Staatsoper Berlin
Viel Prominenz unter den Konzertgästen: Hier in der Mitte EZB-Präsidentin Lagarde, links neben ihr Kanzler ScholzBild: Carsten Koall/dpa/picture-alliance

"Ich bin wahrscheinlich nicht der einzige, der geglaubt hat, dass der Zweite Weltkrieg der letzte Krieg in Europa war", sagte Dirigent Daniel Barenboim. Sie alle seien bewegt vom Mut und der Entschlossenheit der Ukrainer, die ihr Land und ihre Freiheit heroisch gegen die grausame Invasion einer Übermacht verteidigten. "Aber es ist noch mehr als das", sagte Barenboim. Die Ukrainerinnen und Ukrainer würden "auch unsere Freiheit" verteidigen.

Einnahmen gehen an Hilfsfonds

Zu dem Konzert kamen unter anderem Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD), Finanzminister Christian Lindner (FDP), Bundesbankpräsident Joachim Nagel und die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde. Auf dem Programm standen die ukrainische Nationalhymne sowie Sinfonien von Schubert und Beethoven. Die Einnahmen des Konzerts sollten an den Ukraine Humanitarian Fund (UHF) der Vereinten Nationen gehen.

Deutschland Ukraine Friedenskonzert in der Staatsoper Berlin
Die Staatsoper Berlin war bis auf den letzten Platz besetztBild: Carsten Koall/dpa/picture-alliance

Barenboim erinnerte zu Beginn des Konzerts an seine Großeltern, die aus Belarus und der Ukraine gekommen seien. "Sie flohen Anfang des 20. Jahrhunderts vor antisemitischen Pogromen nach Argentinien." 

Wider den Generalverdacht

Barenboim sagte auch, er wolle davor warnen, "dass wir in die Falle laufen, alle Russinnen und Russen jetzt unter Generalverdacht zu stellen". Und: "Russische Kultur ist nicht das gleiche wie russische Politik." Die Politik müsse man laut und deutlich verurteilen und sich eindeutig davon distanzieren. Aber man dürfe keine Hexenjagd auf russische Menschen und Kultur zulassen. Aufkommende Verbote und Boykotte beispielsweise von russischer Musik oder Kultur weckten in ihm allerschlimmste Assoziationen.

Ein Benefizkonzert für die Ukraine gab es auch im Dresdner Schauspielhaus. Eingeladen hatte die
"Initiative für ein weltoffenes Dresden". Die Erlöse des "Konzerts für den Frieden" gehen an die Dresdner Hilfsorganisation Arche Nova, die über Partnerorganisationen in der Kriegsregion Hilfsgüter verteilt.

Wie die Sächsischen Staatstheater mitteilten, beteiligten sich mehr als 50 Künstlerinnen und Künstler am Konzertprogramm, darunter ukrainische Musiker aus dem Ensemble der Semperoper.

haz/ml (dpa, epd)