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In Australien kann das Kohleförderprojekt des indischen Konzerns Adani starten - nach neun Jahren der Planung, scharfen Protesten und endlosen politischen Debatten. Die Arbeiten sollen unverzüglich beginnen.
Straße zum Kohlehafen in Abbot Point - von hier soll die Kohle nach Indien verschifft werden (Archivbild)
Die Regierung des Bundesstaates Queensland im Nordosten Australiens erteilte die Genehmigung für den von Adani vorgelegten Plan zum Grundwasserschutz, der die letzte große Hürde darstellte. Wie der australische öffentlich-rechtliche Rundfunk ABC berichtet, umfasst die Genehmigung die Förderung von 60 Millionen Tonnen Kohle pro Jahr aus der Carmichael-Mine. Derzeit plane das Unternehmen allerdings mit rund 27,5 Millionen Tonnen.
Adani kündigte an, die ersten vorbereitenden Arbeiten würden unverzüglich beginnen. Das grüne Licht der Regierung von Queensland entspricht allerdings einer vorläufigen Genehmigung - einige Genehmigungen seitens der Zentralregierung stehen noch aus. Vorerst darf nach ABC-Angaben noch nicht unter Tage gearbeitet werden.
Immer wieder gab es scharfe Proteste an den Plänen des indischen Konzerns Adani, wie hier Ende April in Airlie Beach
Die in der Mine im Tage- und Untertagebau geförderte Kohle soll über 189 Kilometer per Zug zum Kohlehafen Abbot Point gebracht und dann nach Indien verschifft werden. Abbot Point liegt in der Nähe des Great Barrier Reefs, des weltberühmten Korallenriffs.
Unter anderem aus diesem Grund hatten Umweltschützer das Milliardenprojekt heftig bekämpft. Auch außerhalb des Meeres seien zahlreiche Tierarten und das Ökosystem bedroht. Sie warnen außerdem, die Verbrennung der Kohle in Indien und China werde die Klimaerwärmung verschlimmern.
Befürworter argumentieren, die Mine bringe Arbeitsplätze nach Queensland. Adani versprach nach der Genehmigung, ihr Projekt werde 1500 direkte und mutmaßlich 6750 indirekte Jobs schaffen.
Im Mai hatte das liberal-konservative Regierungsbündnis in Australien die Wahl gewonnen - die Liberalen befürworten die Kohleförderung in der geplanten Mine. Nach Schätzungen könnten innerhalb von 60 Jahren 2,3 Milliarden Tonnen Kohle gefördert werden. Damit gehört die Kohlemine zu den größten der Welt.
ust/jj (dpa, afp, abc.net.au)