Frankfurter Flughafen wird weiter bestreikt
21. Februar 2012Die Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) erhöht den Druck im Tarifstreit mit dem Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport. Wie die GdF in der Nacht zu Dienstag mitteilte, soll der Streik erheblich verlängert werden. Der Ausstand solle nun bis Freitagabend dauern, erklärte die Gewerkschaft.
Seit Montagfrüh um fünf Uhr haben rund 200 Beschäftigte der Verkehrszentrale, der Vorfeldkontrolle und der Vorfeldaufsicht die Arbeit niedergelegt. Der Flughafenbetreiber bemühte sich, die Ausfälle in Grenzen zu halten. Ein Fraport-Sprecher betonte, etwa 240 der 1250 Flüge hätten gestrichen werden müssen. Annulliert wurden demnach vor allem Inlandsflüge, aber auch Mittelstrecken-Verbindungen. Langstreckenflüge sollen bislang nicht betroffen gewesen sein.
Forderungen von bis zu 70 Prozent mehr Lohn
Die Gewerkschaft fordert für ihre Mitglieder in Frankfurt massive Einkommenssteigerungen. Die Arbeit des Vorfeldpersonals sei mit der Eröffnung der vierten Landebahn am Frankfurter Flughafen wesentlich anspruchsvoller geworden, begründen die Arbeitnehmervertreter ihre ungewöhnlich hohen Lohnforderungen. Die Beschäftigten, die jetzt streiken, sorgen dafür, dass Flugzeuge sicher von ihren Parkpositionen zu den Startbahnen kommen. Auf dem Frankfurter Flughafen mit der sehr hohen Zahl von Starts und Landungen ist diese Einweisung besonders wichtig.
Der Flughafenbetreiber Fraport rief die Gewerkschaft auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren, über Forderungen von bis zu 70 Prozent mehr Geld könne aber nicht gesprochen werden. Um die Auswirkungen des Arbeitskampfs zu mildern, hat Fraport inzwischen eigene Mitarbeiter geschult, die Aufgaben der streikenden Beschäftigten übernehmen.
Reisende weichen auf Bahn aus
Viele Reisende steigen wegen der Flugausfälle auf Fernzüge der Deutschen Bahn um. Besonders auf den Nord-Süd-Strecken nach Stuttgart, München, Berlin und Hamburg seien deutlich mehr Fahrgäste unterwegs, bestätigte ein Bahnsprecher.
haz/se (dapd, rtr, dpa, afp)