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Politik

Ex-NATO-Botschafter Burns kritisiert Trump

26. Mai 2020

Der frühere Botschafter der USA bei der NATO, Nicholas Burns, hat der Regierung von US-Präsident Donald Trump bei der Bewältigung der Corona-Krise Versagen und Verantwortungslosigkeit vorgeworfen.

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USA Nicholas Burns
Bild: imago/Kyodo News

"Wir erleben die erste große internationale Krise seit 75 Jahren, in der sich die USA entschieden haben, nicht zu führen", sagte Nicholas Burns dem Nachrichtenportal t-online.de. "Auch unsere Verbündeten in Europa glauben nicht, dass wir führen." Burns berät Trumps voraussichtlichen Herausforderer bei der Präsidentschaftswahl, den Demokraten Joe Biden, in außenpolitischen Fragen.

Bessere Beziehungen zu Europa nach Trumps Abwahl

Der 64-Jährige stellte eine Verbesserung des angespannten deutsch-amerikanischen Verhältnisses im Fall einer Abwahl Trumps bei der Präsidentschaftswahl im November in Aussicht. "Deutschland muss wieder der unerlässliche Partner Amerikas werden und wir müssen der unerlässliche Partner Deutschlands werden", sagte er. Die Beziehungen zu Frankreich und der EU insgesamt seien ebenfalls wichtig, "doch an erster Stelle steht Deutschland, wegen seiner Wirtschaftsmacht und seiner natürlichen Führungsposition in der EU".

USA: Pandemie und Ungleichheit

Kritik übte Burns auch am Umgang Trumps mit Bundeskanzlerin Angela Merkel. "Für mich ist es ehrlich gesagt peinlich, wie oft Präsident Trump sich unhöflich gegenüber Kanzlerin Merkel verhalten hat", sagte er. 

Burns lehrt Internationale Beziehungen an der Elite-Universität Harvard. Unter US-Präsident George W. Bush war der Karrierediplomat von 2001 bis 2005 NATO-Botschafter.

Die Zahl der neuen Coronavirus-Fälle in den USA steigt deutlich langsamer als in den Vortagen an. Die John Hopkins Universität beziffert die Zahl der Infizierten mit  mehr als 1,6 Millionen, 620 Menschen starben innerhalb der vergagenen 24 Stunden an den Folgen der Lungenkrankheit. Am Sonntag waren es 1047 gewesen. Insgesamt werden damit von den US-Behörden bislang 98.220 Todesfälle auf COVID-19 zurückgeführt.


cgn/sam (dpa, t-online.de)