1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Felix fordert viele Tote

7. September 2007

Nach dem Hurrikan Felix beginnen Nicaragua und Honduras die Opfer zu zählen. Einige der der am stärksten betroffenen Gebiete sind immer noch von der Außenwelt abgeschnitten. Internationale Hilfe ist angelaufen.

https://p.dw.com/p/BdQf
Menschen in zerstörterm Holzhaus (Quelle: AP)
Existenz in Trümmern: Menschen in Puerto Cabezas (Nicaragua)Bild: AP

Der Hurrikan "Felix" hat in Nicaragua mindestens 100 Menschenleben gefordert. Suchmannschaften fanden nach Abflauen des Hurrikans fast 100 Todesopfer. Das berichteten nationale Medien am Donnerstag (7.9.2007) unter Berufung auf den Zivilschutz. 40 der Opfer, bei denen es sich überwiegend um Indios von der Karibikküste im Norden des Landes handelte, seien in Gewässern vor der Küste des Nachbarlandes Honduras gefunden worden, berichtete die Zeitung "La Prensa". An der Suche beteiligten sich auch US-Soldaten. Der Kapitän eines Fischerbootes meldete den nicaraguanischen Behörden, dass er neun Leichen aus dem Meer gezogen habe. Unterdessen lief die internationale Hilfe für die Opfer an.


Zerstörte Häuser (Quelle: AP)
Zerstörte Häuser in La Pajara in Nord-NicaraguaBild: AP

Die Behörden befürchteten, dass die Zahl der Toten noch weiter steigen werde, weil viele der kleinen Ortschaften in der besonders armen Region des Landes noch von der Außenwelt abgeschnitten seien. Mehr als 100 Menschen galten als vermisst. "Felix" war am Dienstag mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 300 Kilometern pro Stunde auf die Küste Nicaraguas getroffen und hatte sich später über Honduras aufgelöst.

Versorgung über Luftbrücke


"Wir können die betroffenen Gebiete nur noch über die Luft, das Meer oder Flüsse erreichen", sagte der Landesdirektor des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen (WFP), William Hart. Nach Schätzungen der UN-Organisation sind im Norden Nicaraguas 60.000 Menschen von dem Hurrikan in Mitleidenschaft gezogen worden. Über eine Luftbrücke versorge das WFP die besonders hart getroffene Küstenstadt Puerto Cabezas mit Nahrungsmitteln. Benötigt würden dort vor allem Bohnen, Reis, Speiseöl sowie Mais und Soja.


Die von Felix angerichteten Zerstörungen sind immens. "Ich habe sieben Gemeinden besucht, in allen waren Häuser, Schulen, Kirchen und Gesundheitszentren komplett zerstört", sagte Alwin Schuchmann von der Deutschen Welthungerhilfe aus der Umgebung von Puerto Cabezas. "Augenzeugen berichteten mir, dass die Lage weiter nördlich ebenso schlimm ist", fügte er hinzu. Die Deutsche Welthungerhilfe stellte nach eigenen Angaben 50.000 Euro Soforthilfe bereit. Die EU-Kommission stellte ihrerseits eine Million Euro für die Hurrikan-Opfer zur Verfügung.

Menschen helfen einander über eine Mauer (Quelle: AP)
Evakuierung in San Pedro Sula in Nordost-HondurasBild: AP


Auch Nicaraguas Präsident Daniel Ortega sagte bei einem Besuch in Puerto Cabezas, wo 63.000 Menschen leben, schnelle Hilfe zum Wiederaufbau der mehr als 9000 zerstörten Häuser und Saatgut für die Landwirtschaft zu.

Schwere Stürme auch in Mexiko und Japan


Auch in Mexiko und Japan litten die Menschen unter den Auswirkungen extremer Stürme. An der Pazifikküste Mexikos kamen durch den Hurrikan "Henriette" zwei Menschen ums Leben. Weitere vier galten als vermisst. Der Sturm löste sich am Donnerstag auf.


In Japan riss der starke Taifun "Fitow" mindestens einen Menschen in den Tod. Mindestens 44 weitere Menschen in der Hauptstadt Tokio und ihrer Umgebung wurden durch die starken Sturmböen und Regenfälle verletzt, meldete der japanische Fernsehsender NHK am Freitagmorgen (Ortszeit). Der vom Pazifik kommende neunte Taifun der Saison war in der Nacht südwestlich von Tokio auf Land getroffen. Straßen mussten gesperrt werden, auch der Flug- und Bahnverkehr wurde beeinträchtigt. Hunderte von Bewohnern wurden aufgefordert, sich vor Erdrutschen in Notunterkünften in Sicherheit zu bringen. (rri)