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Explosion im Herzen von Damaskus

15. August 2012

Die Aufständischen in Syrien haben erneut einen Bombenanschlag im Zentrum der Hauptstadt verübt. Nach syrischen Regierungsangaben wurden mehrere Menschen verletzt.

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Nach dem Anschlag in Damaskus löschen Feuerwehrmänner einen Brand (Foto:SANA/AP/dapd)
Bild: dapd

Die Explosion ereignete sich im Regierungsviertel vor einem Bürohaus der syrischen Armee. Das staatliche Fernsehen zeigte Schäden an der Fassade des Gebäudes im Zentrum von Damaskus und Feuerwehrfahrzeuge beim Löschen eines Brandes. Nach Angaben der syrischen Armeeführung wurden fünf Menschen verletzt.

In unmittelbarer Nähe des Anschlagortes befindet sich laut Fernsehen auch ein Hotel, in dem Beobachter der Vereinten Nationen untergebracht sind. Unter den Verletzten sind aber offenbar keine UN-Mitarbeiter.

Rebellen verantwortlich

Bombenexplosion im Regierungssviertel

Zu dem Anschlag bekannten sich die Rebellen der Freien Syrischen Armee, FSA. Ziel sei ein Treffen von Armeeoffizieren und Vertretern der regierungstreuen Schabiha-Milizen in einem Büro des Generalstabs gewesen, sagte ein ranghoher Vertreter der Aufständischen der Nachrichtenagentur AFP. Am 18. Juli hatte die FSA mit einem Bombenanschlag im Inneren des Gebäudes des nationalen Sicherheitsrates vier führende Vertreter des Regimes getötet, unter ihnen den Verteidigungsminister und einen Schwager von Präsident Baschar al-Assad.

In der Nähe des Sitzes der Regierung und der Baustelle der neuen iranischen Botschaft in Damaskus kam es später an diesem Mittwoch zu Schusswechseln zwischen Aufständischen und Soldaten, wie die in London ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte. Zugleich meldeten Aktivisten der Opposition neue Kämpfe auch aus anderen Teilen Syriens, darunter die Wirtschaftsmetropole Aleppo. Dort habe die Assad-Armee mit Hubschrauber-Unterstützung mehrere Stadtviertel beschossen, hieß es.

Die Nordsyrische Rebellenhochburg Asis sei bei einem Luftangriff mit Raketen angegriffen worden. Die Geschosse seien in der Nähe des Gefängnisses eingeschlagen. Nach Angaben von Ärzten sollen 80 Menschen getötet worden sein. ine Bestätigung dieser Berichte von unabhängiger Seite ist angesichts der Lage in Syrien nicht möglich.

Verbrechen gegen die Menschlichkeit

Unterdessen haben die Vereinten Nationen nochmals allen Konfliktgegnern im syrischen Bürgerkrieg schwere Vorwürfe gemacht. Von allen sei bekannt, dass sie mordeten, folterten und Menschen willkürlich hinrichteten.

Doch die mit Abstand schlimmsten und meisten Bluttaten begeht nach Überzeugung von UN-Ermittlern das Assad-Regime. Das erklärte die vom UN-Menschenrechtsrat berufene Expertenkommission für Syrien. Offenbar auf Anordnung von "höchster Stelle" in Armee, Sicherheitsdienst und Staat würden Regierungstruppen und die mit ihnen verbündeten Schabiha-Milizen zielgerichtet Verbrechen gegen die Menschlichkeit begehen. Systematisch werde dabei das humanitäre Völkerrecht mit Füßen getreten.

wl/nis/hp (dapd, dpa, afp, rtr)