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"E.T."-Schöpfer Rambaldi tot

11. August 2012

Seine Filmfiguren wie "E.T." oder "Alien" waren weltweit bekannt. Jetzt ist der italienische Spezialist für Spezialeffekte, Carlo Rambaldi, gestorben. Er vertraute lieber dem alten Handwerk als moderner Digitaltechnik.

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Der italienische Spezialeffekt-Fachmann Carlo Rambaldi mit einer Filmfigur in der Hand (Foto: Getty Images)
Carlo RambaldiBild: Getty Images

Der "Vater" des Außerirdischen "E.T." ist tot: Der dreifache Oscar-Preisträger Carlo Rambaldi ist im Alter von 86 Jahren gestorben. Wie die Nachrichtenagentur Ansa meldete, starb der Fachmann für Spezialeffekte beim Film am Freitag in einem Krankenhaus in Lamezia Terme in Kalabrien, wo er seit Jahren lebte. Der Kulturbeauftragte der Region, Mario Caligiuri, erklärte: "Mit Rambaldi verlieren wir eines der internationalen Filmgenies, einen Magier der Spezialeffekte."

Der 1925 nahe Ferrara im Nordosten Italiens geborene Rambaldi begann seine Filmkarriere 1956 mit der Schaffung eines 16 Meter langen Drachens für den Film "Sigfrido" von Giacomo Gentilomo. In der Folgezeit arbeitete er vor allem für bekannte italienische Regisseure, bevor er für große Hollywood-Produktionen Spezialeffekte mit Hilfe der Mechatronik - einer Verbindung von Elektronik und Mechanik - kreierte.

Drei Oscars binnen sechs Jahren

Rambaldi hat mit vielen Film-Größen zusammengearbeitet - unter anderem mit Steven Spielberg, Ridley Scott und David Lynch. Mit dem Oscar für die besten visuellen Effekte wurde er 1982 für Spielbergs Fantasy-Epos "E.T. - Der Außerirdische" und 1979 für Scotts Science-Fiction-Horror-Thriller "Alien" ausgezeichnet. Einen weiteren Oscar gab es 1976 als "Special Achievement Award" für "King Kong" von Regisseur John Guillermin.

In der Filmbranche galt Rambaldi als ein Handwerker des Films. Der heutigen digitalen Technik stand er skeptisch gegenüber. Das Digitale koste ungefähr achtmal mehr als das Mechanische, sagte Rambaldi einmal nach einer Meldung der Agentur Ansa. Über sein wohl bekanntestes Werk "E.T." sagte er einst, in dem Film gebe es rund 120 Einstellungen. Wenn der Film per Computer hätte realisiert werden sollen, hätte man viel länger gebraucht und viel mehr Personal benötigt.

Auch Regisseur Mel Stuart tot

Fast zeitgleich wie Rambaldi starb in hohem Alter ein weiterer Veteran der Filmgeschichte. Mel Stuart, Regisseur des Kinderfilmklassikers "Charlie und die Schokoladenfabrik" erlag im Alter von 83 Jahren in seinem Haus in Los Angeles seiner Krebserkrankung. Das teilte seine Tochter Madeline am Freitag in New York mit. Der Musical-Film mit Gene Wilder in der Hauptrolle von 1971 war Stuarts größter Erfolg.

Der aus New York stammende Stuart wirkte als Regisseur oder Produzent an mehr als 180 Filmen mit. Im Lauf seiner Karriere gewann er vier Emmys, darunter einen für die Dokumentation "The Making of the President" von 1960. Für den Dokumentarfilm "Four Days in November" über die Ermordung des US-Präsidenten John F. Kennedy wurde er 1965 für den Oscar nominiert. Zudem erhielt er zahlreiche Auszeichnungen auf Filmfestivals in aller Welt.

Der US-Filmregisseur Mel Stuart lächelt in die Kamera (Foto: AP)
Der US-Filmregisseur Mel StuartBild: dapd

Nach Angaben seiner Tochter arbeitete Stuart bis zuletzt an einem Dokumentarfilm über Schulkinder im Zentrum von Los Angeles, die lernen, Shakespeare zu lernen und zu rezitieren.

kle/hp (afp, dpa, rtr, dapd)