Erdbeben in Italien beschädigt 5000 Baudenkmäler
31. Oktober 2016Allein durch die Beben der letzten Woche wurden nach den verheerenden Erdbeben im August rund 2000 Kulturgüter schwer in Mitleidenschaft gezogen, teilte Antonia Pasqua Recchia, Generalsekretärin im Ministerium für Kulturgüter, mit.
Das Epizentrum des Bebens lag nahe der Stadt Perugia. Aber auch im rund 110 Kilometer Luftlinie entfernten Rom entstanden teils schwere Schäden an Kirchen, Museen und Palazzi. So wurde etwa die historische Brücke Ponte Mazzini über den Tiber, die Trastevere mit dem historischen Zentrum verbindet, vorübergehend gesperrt.
Am Sonntagmorgen blieb die Kuppel des Petersdoms ebenfalls geschlossen. Erst nach einer gründlichen Überprüfung gab sie der Vatikan wieder für Besucher frei. Die Kapitolinischen Museen und der Quirinals-Palast, der Sitz des italienischen Präsidenten, sind nach wie vor für den Besucherverkehr gesperrt.
In der antiken Laurentius-Basilika, einer von sieben Pilgerkirchen in Rom, fielen kleinere Stein- und Verputzstücke von der Decke. Über dem Eingangsbereich von Sankt Paul vor den Mauern zeigte sich ein langer Riss. Die Kirchen Maria Maggiore und San Lorenzo wurden aus Sicherheitsgründen geschlossen, sind inzwischen aber wieder für Besucher geöffnet.
Am schwersten getroffen hat es die von Francesco Borromini (1599-1667) gestaltete Kirche Sant'Ivo alla Sapienza unweit der Piazza Navona. Bis auf Weiteres bleibt das vielbesuchte Gotteshaus mit dem originellen spiralförmigen Turm geschlossen. Hier fielen Stücke aus der Kuppel sowie große Gemälde-Fragmente auf den Boden.
Im umbrischen Norcia war die Kirche des heiligen Benedikt am Sonntag bis auf die Fassade komplett eingestürzt.
bb/suc (KNA, dpa)