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Politik

Vertrauter Aung San Suu Kyis stirbt in Haft

20. Juli 2021

Der früherer Sprecher der Partei "Nationale Liga für Demokratie", Nyan Win, erlag den Folgen einer Corona-Infektion. Er war nach dem Militärputsch festgenommen worden.

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Bildergalerie Myanmar 1988
Nyan Win vor einem Bild von Aung San Suu Kyi (Archivbild)Bild: DW/R.Ebbighausen

Im Krisenland Myanmar ist ein enger Vertrauter der entmachteten Regierungschefin Aung San Suu Kyi in Haft gestorben. Der 78-jährige Nyan Win sei den Folgen einer Corona-Infektion erlegen, teilten die Behörden in Myanmar mit. Win war ehemaliger Sprecher der Partei Nationale Liga für Demokratie (NLD) von Suu Kyi. Wenige Wochen nach dem Putsch vom 1. Februar war er festgenommen worden - wie viele andere Mitglieder der NLD auch.

Win soll Vorerkrankungen gehabt haben

Win sei am 11. Juli mit Corona-Symptomen aus dem berüchtigten Foltergefängnis Insein in ein Krankenhaus in Yangon verlegt worden, teilte ein Vertreter der Militärjunta mit. Er habe bereits zuvor an Diabetes und Bluthochdruck gelitten.

Das Militär hatte Anfang Februar die Macht in Myanmar an sich gerissen. Die damalige De-Facto-Regierungschefin Suu Kyi wurde entmachtet und seither mit einer Reihe von strafrechtlichen Anschuldigungen überzogen. Die 75-Jährige befindet sich in Hausarrest.

Unübersichtliche Corona-Lage

Die Corona-Lage in Myanmar ist dramatisch. Nicht nur in den überfüllten Gefängnissen des südostasiatischen Landes breitet sich das Coronavirus aus.  In den vergangenen Tagen seien allein in der größten Stadt Yangon mehr als 1000 Tote auf drei großen Friedhöfen beerdigt worden, berichteten lokale Medien und Bestattungsunternehmen.

Die wahre Zahl der Kranken und Toten soll Ärzten und Beobachtern zufolge viel höher sein als die offizielle Statistik der Junta. "Die meisten Toten wurden nicht als COVID-19-Opfer bestätigt, weil sie ohne Tests in ihren Häusern gestorben sind", sagte ein Mann in Yangon, der bei den Beerdigungen hilft.

In den Krankenhäusern fehlt es nicht nur an Ausstattung, sondern auch an medizinischem Personal. Staatlichen Medien zufolge sind erst zwei Prozent der Bevölkerung geimpft.

uh/kle (dpa, afp)