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Mülheimer Dramatikerpreis

3. Juni 2009

Jelinek gewinnt die Auszeichnung bereits zum dritten Mal. Die Nobelpreisträgerin versteht es, den Nerv der Zeit zu treffen. Und hat wieder einmal die Mülheimer Jury von sich überzeugen können.

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Elfriede Jelinek

Die österreichische Nobelpreisträgerin erhält den Mülheimer Dramatikerpreis 2009 für ihr Schauspiel "Rechnitz". Das Stück beschreibt das Verschweigen der Ermordung von jüdisch-ungarischen Zwangsarbeitern kurz vor Kriegsende auf dem Rechnitzer Schloss. Elfriede Jelinek gilt als Spezialistin für Dramen, die dem faschistischen Denken und Fühlen in der Gegenwart nachspüren.

Sarkastisch und provokant

Jelinek wurde am 20. Oktober 1946 in der Steiermark geboren und lebt in Wien und in München. Im Jahr 2004 erhielt sie den Literaturnobelpreis. Die Schriftstellerin prangert in ihren Werken Missstände im öffentlichen Raum wie auch im privaten Leben an. Kennzeichnend ist ihr sarkastischer und provokanter Stil, der von Kritikern auch schon mal als obszön beschrieben wird.

Für Jelineks Schauspiel "Rechnitz" stimmten vier der fünf Juroren. Die Dramatikerin Elfriede Jelinek erhält die Mülheimer Auszeichnung zum dritten Mal. Insgesamt wurden bisher 13 ihrer Stücke zu den Mülheimer Dramatikertagen eingeladen.

Mülheimer Theatertage und Dramatikerpreis

Die Mülheimer Theatertage wurden 1976 in Mülheim an der Ruhr gegründet. Auf dem Festival werden jährlich im Mai/Juni etwa acht deutschsprachige Stücke gezeigt. Darunter sind viele Uraufführungen. Bewertet wird dabei nicht die Inszenierung, sondern das Drama an sich. Eine Jury aus fünf Theaterschaffenden, Kritikern und Dramatikern vergibt am Ende des Festivals den mit 15.000 Euro dotierten "Mülheimer Dramatikerpreis".

Zu den Preisträgern gehören unter anderen Heiner Müller, Georg Tabori, Herbert Achternbusch, Werner Schwab und Elfriede Jelinek. 1987 erhielten die Theatertage den Preis des Internationalen Theaterinstituts (ITI) der UNESCO.

Autorin: Petra Nicklis

Redaktion: Petra Lambeck