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Supercup: Bayern zeigt BVB Grenzen auf

17. August 2021

Im Spiel des DFB-Pokalsiegers Borussia Dortmund gegen den deutschen Meister FC Bayern setzt sich der FCB durch. Die Münchner bestrafen die BVB-Fehler eiskalt - und unterstreichen ihren Ausnahmestatus hierzulande.

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Zwei Tore, ein Vorlage: Robert Lewandowski ist der Mann des Supercup-SpielsBild: Ina Fassbender/AFP/Getty Images

Die Stille im Stadion hatte fast schon schmerzhafte Züge. Die Fans von Borussia Dortmund konnten es nicht glauben: Wieder hatte der FC Bayern getroffen. Der dritte Treffer besiegelte den Erfolg der Münchner endgültig. Und der Supercup, den Jahr für Jahr der amtierende Meister und der Pokalsieger gegeneinander austragen, geht wieder nach München - das neunte Mal insgesamt. 1:3 zeigte die Anzeigetafel im Dortmunder Stadion am Ende an.

Robert Lewandowski (41., 74.) und Thomas Müller (49.) sorgten für die Münchner Fakten. Marco Reus erzielte nach 64 Minuten lediglich den zwischenzeitlichen Anschlusstreffer in dieser rasanten Partie. Es war ein hart erkämpfter aber verdienter Sieg des FCB. Die 90 Minuten waren ein echtes Statement der Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann, die wieder einmal gezeigt hat, dass Titelgewinne das Elixier dieses Teams sind. 

Neuer macht in der FCB-Defensive den Unterschied

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BVB-Kapitän Marco Reus erzielt per Distanzschuss den einzigen Dortmunder TrefferBild: Ina Fassbender/AFP/Getty Images

Die Borussia versuchte alles, um die Partie an sich zu reißen. Das Team von Trainer Marco Rose spielte mit Tempo, Einsatz, Leidenschaft, erarbeitete sich vor 25.000 Zuschauern gute Torchancen und bereitete der Bayern-Abwehr große Mühe. Aber selbst wenn die FCB-Abwehr einmal ausgespielt ist, haben die Münchner in Torhüter Manuel Neuer noch einen Ausnahmekönner in ihren Reihen, der selbst die größten Fehler seiner Vorderleute scheinbar mühelos bereinigt. Reus scheiterte alleine vor Neuer - mit einer spektakulären Fußparade verhinderte der Bayern-Keeper den Münchner Rückstand. Lewandowski dagegen lässt solche guten Möglichkeiten so gut wie nie ungenutzt. 

Die individuelle Klasse der Bayern ist immer noch einen Tick besser als die der Dortmunder Borussia. Das zeigte sich nicht nur in der Person Neuer, sondern natürlich auch in der Offensive der Münchner. Zwei Chancen hatte Lewandowski - und erzielte zwei Tore. Auch die Vorlage zum Müller-Treffer gab der Pole. Als die Dortmunder drauf und dran waren, das 2:2 zu erzielen, unterlief Manuel Akanji ein folgenschwerer Abwehrfehler, den Lewandowski ohne mit der Wimper zu zucken zum 1:3 nutzte.

Lewandowski wieder einmal eiskalt

Gleich zwei grobe Unzulänglichkeiten - in Offensive und Defensive - sind zu viel gegen die Münchner. Die erlauben sich zwar auch immer wieder kleinere Fehler, in den meisten Fällen können sie die jedoch wieder im Kollektiv ausgleichen. Und die Chancenverwertung von Lewandowski sucht ohnehin ihresgleichen. So dürften sich die Fans des FC Bayern nach dieser Partie entspannt zurücklehnen und überaus optimistisch auf die kommenden Wochen blicken. Schließlich erschien manch einem Anhänger der Kader des Rekordmeisters schwächer als in der Vorsaison. Die Abgänge von David Alaba, Javi Martinez und Jérôme Boateng schienen kaum adäquat ersetzt worden zu sein. 

Diese Supercup-Partie zeigte allerdings deutlich, dass die Bayern trotz der personellen Änderungen - zumindest in der Bundesliga - weiterhin das Maß der Dinge bleiben. Für die Dortmunder bedeutet der ernüchternde Spielausgang, dass das Rose-Team in der gerade begonnenen Saison dauerhafte Höchstleistungen benötigt, um den Münchnern die zehnte Meisterschaft in Folge irgendwie vermasseln zu können. Es war der sechste Sieg des FCB in Folge in einem Pflichtspiel gegen die Dortmunder, was mehr als einen Trend beschreibt. Die hochtalentierte BVB-Mannschaft ist zwar nicht weit entfernt von den Bayern. Aber es fehlt noch immer das entscheidende, kleine Stück.