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Der FC Bayern ist wieder Meister

29. April 2017

Die Mannschaft von Trainer Ancelotti sichert sich am viertletzten Bundesliga-Spieltag mit einem klaren Sieg in Wolfsburg vorzeitig die Meisterschale. Der FC Bayern profitiert davon, dass RB Leipzig Punkte liegen lässt.

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Fußball 1. Bundesliga VfL Wolfsburg FC Bayern München after winning the Bundesliga Meisterschaft
Bild: picture-alliance/dpa/P. Steffen

Zum fünften Mal in Serie heißt der deutsche Fußball-Meister FC Bayern. Die Münchener machten am 31. Spieltag ihren insgesamt 27. Meistertitel perfekt - mit einem souveränen 6:0 (3:0)-Sieg im Samstagabend-Spiel beim VfL Wolfsburg. Die Mannschaft von Trainer Carlo Ancelotti vergrößerte mit dem Erfolg den Vorsprung auf den Tabellenzweiten RB Leipzig auf zehn Punkte und kann damit in den restlichen drei Partien der Saison nicht mehr eingeholt werden. "Es ist nicht selbstverständlich, dass man in der Bundesliga durchmarschiert", sagte ein glücklicher Bayern-Kapitän Philipp Lahm nach seinem insgesamt achten Meistertitel. Der Weltmeister beendet nach der Saison seine Karriere. 

Von Beginn an setzten die Bayern die in der Defensive überforderten Wolfsburger unter Druck und signalisierten, dass sie den bitteren Pokal-K.o am Mittwoch gegen Borussia Dortmund vergessen machen wollten. David Alaba brachte die Münchener mit einem direkt verwandelten Freistoß aus gut 20 Metern ins rechte obere Toreck mit 1:0 in Führung (19. Minute). Mit einem Doppelpack sorgte Torjäger Robert Lewandowski noch vor der Pause für die frühzeitige Entscheidung des Spiels. Zunächst hämmerte er den Ball aus 16 Metern in den rechten oberen Winkel (36.), dann versenkte er das Leder frei stehend auf Zuspiel von Kingsley Coman zum 3:0 (45.) im Wolfsburger Tor. Mit seinen Saison-Toren Nummer 27 und 28 verdrängte Lewandowski damit auch wieder BVB-Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang (27 Treffer) von der Spitze der Torjägerliste.

Robert Lewandowski trifft zum 3:0 für die Bayern. Foto: Reuters
Robert Lewandowski trifft zum 3:0 für die BayernBild: Reuters/F. Bimmer

Gelb-Rot gegen Gustavo

In der zweiten Hälfte ließ Arjen Robben mit einem Flachschuss aus 20 Metern ins rechte untere Eck Wolfsburgs Torwart Koen Casteels keine Chance (66.). In der 78. Minute mussten Bayern- und VfL-Spieler gemeinsam den wütenden Luis Gustavo von Schiedsrichter Felix Zwayer fernhalten. Der hatte dem Brasilianer nach einem taktischen Foul völlig zu Recht Gelb-Rot gezeigt. Nach dem folgenden Freistoß traf Lewandowski den rechten Pfosten, Thomas Müller staubte zum 5:0 (80.) ab. Schließlich trug sich auch noch Joshua Kimmich mit einem Schuss aus spitzem Winkel in die Liste der Bayern-Torschützen ein (85.).

Leipzig nur remis gegen Ingolstadt

Leipzigs Timo Werner auf dem Rasen nach einem Foul gegen ihn. Foto: Getty Images
Viele Fouls in Leipzig, auch gegen Timo WernerBild: Getty Images/Bongarts/B. Streubel

Die Münchener nutzten mit dem 6:0-Triumph gleich den ersten Matchball zum vorzeitigen Titelgewinn. Möglich gemacht hatte das der Tabellenvorletzte FC Ingolstadt,der überraschend beim Zweiten RB Leipzig ein 0:0 geholt hatte. Schon in der ersten Halbzeit kamen die Hausherren mit der aggressiven Abwehrarbeit der abstiegsbedrohten Ingolstädter nicht klar. Eher planlos liefen die Leipziger auf das Gästetor an, immer wieder wurde der Spielfluss durch Fouls unterbrochen. Die Zuschauer quittierten den schlechten Kick zur Pause mit einem gellenden Pfeifkonzert. In der zweiten Hälfte erhöhten die Leipziger den Druck gegen die Gäste, die mit Mann und Maus verteidigten. Die letzten Minuten überstanden die Ingolstädter zu zehnt, nachdem Alfredo Morales wegen wiederholten Foulspiels Gelbrot gesehen hatte. "Das war kein schöner Nachmittag", fand Leipzigs Trainer Ralf Hasenhüttl später. "Eine Nettospielzeit von 25 Minuten in der ersten Hälfte ist mir ein bisschen wenig."

Kölner Bollwerk hielt 

Wie Leipzig kam auch der Tabellendritte Borussia Dortmund drei Tage nach dem 3:2-Coup im DFB-Pokal-Halbfinale beim FC Bayern im Heimspiel gegen den 1. FC Köln nicht über ein torloses Unentschieden hinaus. In der schwungvollen ersten Hälfte drängte der BVB die Kölner in die eigene Hälfte, vergab aber mehrere erstklassige Torchancen. Mitte der Halbzeit kamen die Gäste besser ins Spiel und ihrerseits zu guten Gelegenheiten, die sie allerdings ausließen. Im zweiten Durchgang machte Dortmund weiter Druck, doch das Kölner Abwehrbollwerk um Torhüter Timo Horn hielt stand. In der Nachspielzeit verhinderte Horn mit einer Glanzparade nach einem Kopfball des eingewechselten Raphael Guerreiro den Last-Minute-Knockout. "Die fehlende Präzision im Torabschluss hat uns um den Sieg gebracht", erkannte auch BVB-Trainer Thomas Tuchel. 

Herthas schwarze Auswärtsserie geht weiter

Die Erfolgswelle des SV Werder Bremen rollt weiter. "Die Mannschaft brennt für das neue Ziel Europa League", sagte Trainer Alexander Nouri. Die Bremer besiegten Hertha BSC mit 2:0 (2:0) und rückten bis auf einen Punkt an den Tabellenfünften aus Berlin heran. Schon nach einer Viertelstunde lagen sie auf Siegkurs. Erst vollendete Fin Bartels, alleine auf Hertha-Torwart Rune Jarstein zulaufend, einen Konter der Bremer (9.). Dann profitierte Werder von einem Patzer Jarsteins, der den Ball genau in die Füße von Bartels spielte. Der passt quer zu Max Kruse, der zum 2:0 einschob (15.). In der zweiten Hälfte kam Hertha BSC besser ins Spiel, konnte die neunte Auswärtsniederlage in Serie aber nicht mehr verhindern.

Max Kruse freut sich über seinen Treffer zum 2:0 für Werder gegen Hertha. Foto: dpa-pa
Max Kruse freut sich über seinen Treffer zum 2:0 für Werder gegen HerthaBild: picture-alliance/dpa/C. Jaspersen

Tor von de Blasic kam zu spät

Borussia Mönchengladbach hat den DFB-Pokal-K.o. am Dienstag im Halbfinale gegen Eintracht Frankfurt gut verdaut. Die Gladbacher gewannen in Mainz mit 2:1 (1:0). Nach einer starken Anfangsphase der Mainzer übernahm die Borussia das Kommando. Der Führungstreffer fiel nach einem Konter: Nico Schulz sprintete über die linke Seite, passte scharf nach innen, wo Lars Stindl den Ball über die Linie schob (31.). Gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit sorgte Schulz für die Vorentscheidung, als er mit einem Schlenzer aus 14 Metern ins rechte Eck erfolgreich war. (46.) Die Mainzer konnten in der Schlussphase durch einen schönen Schuss des eingewechselten Mario de Blasis (89.) lediglich verkürzen.

Darmstadt wieder stark

Jubelnde Darmstädter. Foto: Getty Images
Hut ab vor Schlusslicht DarmstadtBild: Getty Images/Bongarts/S. Hofmann

Bundesliga-Schlusslicht SV Darmstadt 98 war gegen den SC Freiburg zum Siegen verdammt, um den vorzeitigen Abstieg aus der Bundesliga abzuwenden - und erfüllte die Aufgabe mit Bravour. Das Team von Trainer Torsten Frings besiegte den SC Freiburg auch in dieser Höhe völlig verdient mit 3:0 (2:0). Felix Platte brachte die Darmstädter mit einem Kopfball nach Flanke von Marcel Heller nach vorn. Auch der zweite Treffer fiel per Kopf: Jerome Gondorf beförderte den Ball nach einem Freistoß von Mario Vrancic ins Freiburger Tor (45.+1). Auch in der zweiten Hälfte blieb Darmstadt die klar bessere Mannschaft und kam durch einen haltbar erscheinenden Schuss von Sven Schipplock aus halbrechter Position zum 3:0. 

Am Freitag hatte Bayer 04 Leverkusen gegen den FC Schalke 04 eine bittere 1:4-Heimpleite kassiert. Am Sonntag stehen sich im Duell zweier abstiegsgefährdeter Teams der FC Augsburg und der Hamburger SV gegenüber. Und der Tabellenvierte 1899 Hoffenheim empfängt zum Abschluss des 31. Spieltags den frischgebackenen Pokalfinalisten Eintracht Frankfurt.

DW Kommentarbild Stefan Nestler
Stefan Nestler Redakteur und Reporter