Coronavirus: Wenn Not erfinderisch macht
Mit der Corona-Pandemie müssen wir wohl erstmal eine Weile leben. Gut, dass es mittlerweile so viele Ideen gibt, die uns den Alltag mit dem Virus erleichtern können - auch wenn manches gewöhnungsbedürftig ist.
Guten Appetit beim Gewächshaus-Dinner
Endlich mal wieder gemütlich essen gehen: Viele Menschen dürften nach den wochenlang geschlossenen Restaurants diesen Wunsch verspüren. Im Amsterdamer Kulturzentrum Mediamatic können Gäste nun vorübergehend in fünf kleinen Gewächshäusern dinieren - gut geschützt vor Wind, Wetter und den Viren der anderen Besucher. Das Konzept kommt gut an, bis Ende Juni sind bereits alle Tische ausgebucht.
Der Traum vom Meer
Im Strandkorb sitzen und auf die Wellen schauen: Für viele Besucher der deutschen Nordseeküste ist es das Urlaubsgefühl schlechthin. In Corona-Zeiten wird das Sitzmöbel nun vermehrt für Balkone und Gärten gekauft, berichten Hersteller wie dieser im niedersächsischen Buxtehude. Frei nach dem Motto: Wenn Urlaub am geliebten Meer nicht möglich ist, muss der Strandkorb eben nach Hause kommen.
Die Matte muss ab!
Nach sechswöchiger Pause empfängt dieser Friseur in Essen seinen ersten Kunden. Doch alles ist etwas anders als zuvor: Nase-Mund-Schutz ist Pflicht, zwischen den Waschbecken hängt eine Plexiglasscheibe und der Kaffee in der Wartezeit ist tabu. Den Kunden scheint es egal zu sein, vielerorts sind die Termine auf Wochen hinaus belegt.
Tagliatelle Bolognese, bitte - mit Spritzschutz
Plexiglas wurde auch in diesem Mailänder Restaurant verbaut. Im "Gaga Café" trennen die durchsichtigen Wände sowohl die Gäste am Tisch als auch die Tische von den Gängen. So dürfte sich die Infektionsgefahr verringern. Ein Mundschutz ist trotzdem angesagt - zumindest, so lange nicht getrunken und gegessen wird. Italien ist stark von der Corona-Pandemie betroffen, langsam kehrt das Leben zurück.
Jawort vor 30 Autos
Wer sagt, dass Hochzeiten in Zeiten von Corona ohne Gäste stattfinden müssen? In einem Düsseldorfer Autokino traute sich dieses junge Brautpaar, die Gäste lauschten der Zeremonie über das Autoradio in ihrem Wagen und hupten im Anschluss an das entscheidende "Ja". Es war die deutschlandweit erste Hochzeit in einem Autokino, doch weitere sollen folgen.
Begeisterung in aller Stille
Auch Künstler wie Komiker Bülent Ceylan nutzen Autokinos für Auftritte - mit Erfolg. Im hessischen Viernheim war während des Car-Watch-Festivals der Parkplatz des Rhein-Neckar-Zentrums voll. Doch nicht jeder ist davon begeistert: Die Gags sind zwar nur über das Autoradio hörbar, doch das Hupen als Klatschersatz stört viele Anwohner. Dieser Fan entschied sich deshalb für geräuscharmen Applaus.
Schwarze Inseln im Büro
So könnte das Büro der Zukunft aussehen: Die schwarzen Markierungen auf dem Boden zeigen an, wie weit man sich dem Kollegen nähern darf, ohne die Abstandsregel von rund zwei Metern zu verletzen. Plexiglasscheiben hinter den Monitoren schützen zusätzlich. Für die Vision dieses "Six Feet Office" in der Amsterdamer Niederlassung einer großen Immobilienberatung braucht es jedoch eins - viel Platz.
Warten in Reih und Glied
Doch nicht nur innerhalb der Gebäude müssen sich die Menschen in den kommenden Monaten an den nötigen Abstand halten. An einer U-Bahn-Station im französischen Nizza zeigen Schuhabdrücke an, wo sich Wartende aufhalten dürfen. Ähnliche Beispiele gibt es weltweit. Das Gedränge beim Einsteigen dürften sie dennoch nicht verhindern.
Einbahn-Einkaufen
Auch in dänischen Einkaufsstraßen sollen sich die Menschen in geregelten Bahnen bewegen. Wie auch beim Auto- und Radverkehr heißt es in Aalborg: Immer auf der rechten Seite gehen. Damit sollen allzu nahe Begegnungen vermieden werden. Ob das wirklich funktioniert, scheint zumindest auf den ersten Blick zweifelhaft.
Leben in der Flasche
Im dicht bevölkerten Hongkong setzen manche Menschen mit einer aufgeschnittenen Plastikflasche nicht nur auf Abstand, sondern auch auf den totalen Spritzschutz vor dem Gesicht. Zugegeben: Richtig bequem sieht das nicht aus, aber es ist zumindest eine preisgünstige Erfindung.
Türklinke reloaded
Abstand halten ist das eine, Schmierinfektionen vermeiden das andere. Viele Menschen behelfen sich beim Betreten von Arztpraxen oder öffentlichen Toiletten deshalb mit Ellbogen oder Ärmel, doch das ist nur etwas für Geschickte. Dieser Türöffner soll das Problem beheben, so die Hersteller.
Pinkeln - aber nur jeder zweite
Auch wer's ohne Klinkenkontakt bis auf das stille Örtchen schafft, muss sich umstellen. Auf einer öffentlichen Toilette in Brüssel wollten die Betreiber auf Nummer sicher gehen - und sperrten einzelne Pissoirs ab. Warum nicht ausschließlich die geschlossene Kabine genutzt wird, wird wohl ein Geheimnis der Herrentoilette und ihrer Nutzer bleiben.