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Politik

Chinas Manöver rund um Taiwan gehen weiter

8. August 2022

Die Führung in Peking setzt ihre militärische Machtdemonstration gegenüber der Inselrepublik und vor allem den USA unverdrossen fort. Derzeit scheint der Ausgang der Muskelspiele völlig offen.

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Kampfjets des Ostkommandos der chinesischen Volksbefreiungsarmee im Luftraum um Taiwan
Kampfjets des Ostkommandos der chinesischen "Volksbefreiungsarmee" im Luftraum um TaiwanBild: Li Bingyu/dpa/XinHua/picture alliance

China hat nach eigenen Angaben erneute Militärübungen vor Taiwan durchgeführt. Die chinesische Armee habe "weiterhin gemeinsame praktische Übungen und Schulungen im See- und Luftraum um die Insel Taiwan" umgesetzt, der Schwerpunkt habe "auf der Organisation gemeinsamer U-Boot-Abwehr- und Seeangriffsoperationen" gelegen, erklärte das östliche Kommando der "Volksbefreiungsarmee" in einer Mitteilung.

Peking plant zudem im Lauf dieses Montags Schießübungen im südchinesischen Meer und im zwischen China und der koreanischen Halbinsel gelegenen Gelben Meer. Taiwan selbst hatte Schießübungen seiner Streitkräfte für Dienstag angekündigt. 

Am Sonntag hatte das Verkehrsministerium in Taipeh noch angekündigt, die sieben "temporären Gefahrenzonen", zu deren Meidung China Fluglinien aufgefordert hatte, seien um 12 Uhr (Ortszeit) aufgehoben worden. Dies wurde als Zeichen für ein Ende eines Teils der Manöver gewertet.

Ein taiwanisches Kriegsschiff am Sonntag im Hafen von Keelung, einer Stadt im Nordosten der Inselrepublik
Ein taiwanisches Kriegsschiff am Sonntag im Hafen von Keelung, einer Stadt im Nordosten der InselrepublikBild: Annabelle Chih/Getty Images

Bei der Ankündigung der Manöver hatte China ursprünglich einen Abschluss am Sonntag in Aussicht gestellt. Bisher wurde allerdings kein formelles Ende mitgeteilt. Einige chinesische Kommentatoren hatten vielmehr geäußert, dass die Militärübungen regelmäßig stattfinden und eine neue Normalität werden könnten. 

Der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Wu Qian, bezeichnete die Manöver nun als "notwendige Warnung" an die USA und Taiwan. Es sei eine "angemessene" Reaktion auf deren "Provokationen". Die Spannungen seien "bewusst" von den USA geschaffen worden, indem die Vorsitzende des amerikanischen Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, gegen den Widerstand aus Peking nach Taipeh gereist sei.

Die Übungen rund um Taiwan hatten am Donnerstag nach Pelosis Abreise aus Taiwan begonnen, es sind die umfangreichsten Manöver der Geschichte. Peking setzt Kampfjets, Kriegsschiffe und ballistische Raketen ein. Taiwan warf China vor, dabei auch einen Angriff auf die taiwanische Hauptinsel simuliert zu haben.

sti/as (afp, dpa, rtr)