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BioNTech/Pfizer weniger wirksam bei Mutation

18. Februar 2021

Die Anzahl der Antikörper ging im Laborversuch deutlich zurück. Dennoch verhindert der Impfstoff schwere Krankheitsverläufe. Und: Es wird Updates geben.

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 Schriftzug des Biotechnologie-Unternehmens Pfizer
Bild: photothek/imago images

Die Befürchtungen haben sich bestätigt: Auch der Corona-Impfstoff von BioNTech/Pfizer wirkt gegen die südafrikanische Virusmutation etwa zwei Drittel weniger effektiv. Trotzdem sei der Impfstoff weiterhin in der Lage, das Virus zu neutralisieren, heißt es in der Laborstudie, die jetzt im "New England Journal of Medicine"  veröffentlicht wurde.

Die hochansteckende Variante, die in Fachkreisen mit den Kürzeln B1.351 oder 501Y.V2 bezeichnet wird, wurde bisher in mehr als 30 Ländern nachgewiesen, darunter auch Deutschland.

Anfang Februar erst hatte Südafrika die geplanten Impfungen mit dem AstraZeneca-Impfstoff vorläufig ausgesetzt, weil der Impfstoff laut einer Studie nur zu 20 Prozent vor der südafrikanischen Coronavirus-Variante schützen soll.

Zweite Studie brachte Ernüchterung

Noch im Januar hatten BioNTech/Pfizer eine Studie präsentiert, in der die Anzahl der Antikörper nur geringfügig zurückgegangen war, sodass die Pharmakonzerne davon ausgegangen waren, dass ihre Vakzine auch gegen die neuen Mutationen wirke.

Für die neue Studie haben die Forschenden von BioNTech/Pfizer gemeinsam mit der University of Texas Medical Branch (UTMB) ein manipuliertes Virus konzipiert, das der südafrikanischen Variante entspricht. Im Labor stellten sie fest, dass sich bei Tests mit dem Blut Geimpfter nur ein Drittel der neutralisierenden Antikörpern bildete.

Bislang gibt es noch keine klinischen Studien mit Patienten, aber der Co-Autor der Studie, Professor Pei-Yong Shi von der University of Texas Medical Branch, geht davon aus, dass auch ein Drittel der Antikörper reiche, um zumindest schwere Krankheitsverläufe zu verhindern.

Aktualisierung der Impfstoffe notwendig

Auch wenn die Wirksamkeit nachlässt, können die vorhandenen Impfstoffe weiter genutzt werden, denn bislang kann auch die südafrikanische Variante den Impfschutz nicht überwinden.

Symbolfoto I Belgien - die Corona-Apotheke der EU
Die Impfstoffhersteller entwickeln bereits Updates und Booster gegen die MutationenBild: Valeria Mongelli/ZUMA/picture alliance

Aber angesichts der sich rasch verbreitenden aggressiven Mutationen läuft die Entwicklung eines aktualisierten mRNA-Impfstoffs bei den Impfstoffherstellern bereits auf Hochtouren. Das teilten auch AstraZeneca, GSK und CureVac mit.

Laut BioNTech-Gründer Uğur Şahin dauert die Entwicklung eines solchen Updates oder Boosters nur wenige Wochen, aber die Testung, Zulassung, Herstellung, Verteilung und Verimpfung wird Monate dauern.

DW Mitarbeiterportrait | Alexander Freund
Alexander Freund Wissenschaftsredakteur mit Fokus auf Archäologie, Geschichte und Gesundheit@AlexxxFreund