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Politik

Afrikanische Migranten sind gut ausgebildet

21. Oktober 2019

Eine aktuelle UN-Studie enthüllt: Afrikanische Migranten in Europa sind in vielen Fällen besser gebildet als Altersgenossen in ihren Heimatländern - die meisten von ihnen hatten einen Job oder gingen noch zur Schule.

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Kenia Schüler bei Abschlussprüfung für
Kenianische Schüler bei einer Abschlussprüfung (Archivbild)Bild: DW/Shisia Wasilwa

58 Prozent der knapp 2000 Befragten hatten vor ihrer irregulären Einreise nach Europa in ihrer Heimat entweder einen Job oder gingen noch zur Schule. Im Schnitt seien sie mindestens drei Jahre länger ausgebildet worden als Gleichaltrige in der Heimat. Das geht aus einem neuen Bericht des UN-Entwicklungsprogramms UNDP hervor.

"Daraus lässt sich schließen, dass eine verstärkte Bildung den Horizont und die Ambitionen des Einzelnen erheblich erweitert hat", heißt es im Bericht. Eine Mehrheit der Berufstätigen hätten in ihrem Herkunftsland "konkurrenzfähige" Gehälter bekommen,  dennoch hätten viele nicht das Gefühl gehabt, angemessen bezahlt zu werden.Der Bericht "Scaling Fences"  hebe hervor, "dass Migration ein Widerhall des Entwicklungsfortschritts in ganz Afrika ist, auch wenn der Fortschritt ungleichmäßig verteilt ist und nicht schnell genug voranschreitet, um die Erwartungen der Menschen zu erfüllen", sagte UNDP-Chef Achim Steiner. Für ihn seien die "Grenzen der Möglichkeiten" und "Chancen" wichtige Gründe für die Migration.

Verwandte und Freunde unterstützen Migranten  

Für die Studie wurden 1970 Migranten aus 39 afrikanischen Ländern befragt, die jetzt in 13 europäischen Staaten leben. Gut die Hälfte der Migranten gab an, für die Reise nach Europa von Verwandtschaft und Freunden unterstützt worden zu sein. Etwa 78 Prozent schickten nun Geld zurück. Vielfach hätten die Menschen aber ein Gefühl des Versagens, nicht ausreichend finanzielle Mittel in die Heimat transferieren zu können. Trotz aller Gefahren würden sie die Migration nach Europa aber wieder wagen, erklärten 93 Prozent der Afrikaner.

Symbolbild:  Schule im Kongo
Schule im Kongo (Archiv)Bild: picture-alliance/H. Heine

Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind im Jahr 2019 bislang mehr als 91.000 Migranten nach Europa eingereist - deutlich weniger als in den Vorjahren. Die meisten von ihnen kamen auf dem gefährlichen Seeweg von Libyen oder  Marokko in oftmals schrottreifen Booten. Die IOM geht davon aus, dass dieses Jahr mehr als 1000 Migranten bei der Überfahrt im Mittelmeer starben.

nob/sti (dpa, epd, kna)