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4000 Bootsflüchtlinge im Mittelmeer gerettet

12. April 2016

Verlagert sich die Fluchtroute für Migranten? Dafür gebe es im Augenblick keine Anzeichen, erklärt die EU-Kommission. Die italienische Küstenwache allerdings legt Zahlen vor, die anderes andeuten.

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Flüchtlingsboot vor Sizilien
Bild: picture-alliance/dpa

Flüchtlingsrettung im Mittelmeer

Nach der Abriegelung der Balkanroute wagen sich offenbar immer mehr Flüchtlinge auf den gefährlichen Seeweg von Nordafrika nach Italien. Am Montag und Dienstag seien mehr als 4000 Flüchtlinge von Booten im Mittelmeer zwischen Nordafrika und Sizilien aufgegriffen worden, teilte die italienische Küstenwache mit. Allein am Dienstag habe es 17 Rettungseinsätze gegeben.

Ein Sprecher der libyschen Küstenwache teilte derweil mit, dass die Seekräfte seines Landes am Dienstag sechs Boote mit 649 Flüchtlingen an der Weiterfahrt Richtung Italien gehindert hätten. Am Vortag seien 115 Bootsflüchtlinge aufgegriffen worden.

Europaparlament spricht über Flüchtlingspolitik

Der Landweg von Griechenland zu den Fluchtzielen in Mitteleuropa ist inzwischen für Flüchtlinge weitgehend gesperrt. Beobachter fürchten, dass die Schutzsuchenden nun Ausweichrouten nutzen - etwa den Seeweg von der libyschen Küste nach Italien. Dafür gebe es aber derzeit keine Anzeichen, erklärte die EU-Kommission am Dienstag in Brüssel.

Nach aktuellsten Zahlen der Vereinten Nationen zufolge kamen seit Jahresbeginn 19.900 Flüchtlinge über das Mittelmeer in Italien an; in Griechenland waren es im selben Zeitraum 153.000.

Das Flüchtlingsabkommen zwischen der EU und der Türkei beschäftigt an diesem Mittwoch das Europaparlament in Straßburg. Die Abgeordneten wollen unter anderem mit EU-Ratspräsident Donald Tusk über die Flüchtlingspolitik der Europäischen Union sprechen. Das Europaparlament will bei der Asylpolitik alle 28 EU-Staaten stärker in die Pflicht nehmen.

bor/jj (afp, dpa, rtr)