Denken - bis zum Tellerrand | Service | DW | 30.08.2004
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Denken - bis zum Tellerrand

Die Welt-AIDS-Konferenz in Bangkok hat viele Leser ins Grübeln gebracht. Viele Reaktionen gibt es auch auf die Rolle der CIA vor dem Irak-Krieg und auf Israels umstrittenen Mauerbau.

Aids und die Folgen

Wir können der Jugend helfen die Aidsgefahr zu verringern, indem wir ihnen helfen sich von Sex zu enthalten bis zur Ehe, und in dem wir alle Treue in der Ehe halten. Unsere Gesellschaft ist eine Konsumgesellschaft, und auch der Sex ist zum Konsumgut geworden. Dabei ist der Sex von Gott geplant als Ausdruck der Liebe in einer festen Liebesbeziehung. Wenn unsere Lebenswerte sich auf den Konsum begrenzen, darf es uns nicht wundern wenn das Ende dann der Konsum von Aidsmedikamenten ist. (Peter Woelke)

Ich höre und lese immer wieder den Schrei nach mehr Geld für den Kampf gegen diese Krankheit bzw. für die Erkrankten. Meiner Meinung nach ist es die einzige und beste Art die Krankheit zu stoppen, indem man besonders in den afrikanischen, asiatischen aber auch europäischen Ländern die Hurerei verbietet. Wenn die Männer nicht ständig fremd gingen und sich alle Freiheiten erlauben würden, würde es dieser Virus doch gar nicht so leicht haben, sich zu verbreiten. Das gilt allerdings auch für gewisse Frauen. (Helga Seligmann-Zazza Strada)


Kritik an CIA

Nein, ich habe dem CIA zu keiner Zeit geglaubt. Nicht nur, weil er schon zu anderen Zeiten "Gefälligkeitsgutachten" gestellt hat, sondern weil von Anfang an ganz offensichtlich war, dass Bush den Krieg wollte und brauchte. Und der CIA ist nun mal eine Regierungsbehörde. Nur zur Ergänzung: Die CIA war schon immer die Lügenfabrik, als die sie jetzt dasteht, was nicht daran hinderte, dass er von Zeit zu Zeit sicher auch die "richtigen" Dinge vertrat. Ansonsten: Auch bei uns hat man sich ja nicht mit Ruhm bekleckert. Ob im Kosovo oder Afghanistan - unsere Regierung hat beim Morden unterstützt. Und wurde dafür von den Medien hochgelobt! Dass man im Irak plötzlich doch nicht mitmachen wollte, kam eher überraschend, war aber wohl viel eher der anstehenden Wahl geschuldet. Als "Friedenstaube" ist Schröder jedenfalls genauso unglaubwürdig wie als Vertreter einer Arbeiterpartei. Das war die SPD vielleicht mal. Unter Bebel und Liebknecht. (Karl-Heinz Kahnt)

Die Amerikaner (USA) neigen generell zu Übertreibungen und um ihre Ziele umzusetzen, ist ihnen jedes Mittel recht - "Demokratie" ist das Weiß-wasch-Mäntelchen. Wenn auf Neuseeland massive Ölvorkommen wären, hätten sie mit Sicherheit auch einen Grund gefunden, dieses Land mit "demokratischen Mittel zu befreien"; Öl interessiert sie, Ökologie, Klima und Menschenrechte interessieren sie nicht wirklich. Eine sehr heuchlerische Nation. Erst jubeln sie Busch hoch und nun sind alle nicht dafür ... wie die Deutschen damals bei Hitler - sie scheinen überwiegend sehr kurzfristige Denker zu sein, die US-Amerikaner: bis zum Tellerrand und dann ist Ruhe. Fatal. (Luise Thie)

Wer nicht erst in den letzten Tagen Berichte, Bücher und andere diesbezügliche Veröffentlichungen gelesen hat, muss nicht weiter darüber nachdenken. Dieses Witzkabinett disqualifiziert sich selbst seit Jahrzehnten, Viel schlimmer ist, dass ein Präsidententeam der USA diesen Verein schamlos nutzt, um seine eigenen Schäfchen auf Kosten eines ungerechtfertigten Krieges ins Trockene zu bringen und sich dann auch noch vom Kongress reinwaschen lässt. Ich empfinde nur Ekel. (F. Dietrich Egert)

Sprechen wir es doch endlich einmal aus: Die Mehrheit der Bevölkerung in Europa hat George Bush und den USA von Anfang an nicht geglaubt, deshalb war die Skepsis hierzulande ja so groß. Die Bevölkerung Europas ist durch die beiden hier erlebten Weltkriege und die damit verbundene Auseinandersetzung mit der Geschichte derart sensibilisiert, dass die Kriegstreiberei um jeden Preis von Beginn an mehr als auffällig war. Die Bevölkerung der USA, im Geschichtlichen nicht so bewandert und auch nicht interessiert, ist in dieser Hinsicht für Agitation wesentlich anfälliger. Das weiß die Regierung im Weißen Haus natürlich nur zu gut. (Axel Schnauder)


Israels Mauerbau

Schuld an dem ganzen Dilemma, dies sollte man nicht übersehen, hat Arafat. Dieser hätte damals nach Camp David die Chance gehabt, Frieden mit Israel zu machen! Stattdessen hatte er ganz Jerusalem für sich gefordert. Als Sharon dann auch noch die Klagemauer besuchte, sahen dies die Radikalen als Brüskierung und fingen mit der Intifada an. Wie viele Tote (Selbstmörder, die in den Himmel kommen und dort mit 50 Jungfrauen sich vergnügen dürfen) sind seitdem auf beiden Seiten zu beklagen? Völlig unsinnig erscheint es einem Außenstehenden, weil man kann keine Politik dahinter erkennen kann! Aber für Israel gibt es nur eins: Als Staat bestehen, oder untergehen. Die Palästinenser sehen das natürlich anders: 80 Prozent Ihres Landes wurde von den Israelis besetzt und nun sollen Sie auch noch um die letzten 20 Prozent mit den Israelis streiten. Für die Hamas steht deshalb fest: Kampf bis Israel nicht mehr existiert und wenn dieser Kampf 100 Jahre dauert! Ein Kompromiss scheint nicht in Sicht. Israel kann sich vor Selbstmörder bis zu einer evtl. Einigung nur schützen, indem sie diese Mauer bauen. (Edwin Blankenburg)

Selbstverständlich muss Israel sich dem Spruch des Internationalen Gerichtshof fügen. Nicht eine Mauer bringt Frieden, sondern die Einhaltung von Menschenrechten sowie intensive Verhandlungen mit den Palästinensern! Allerdings wird Israel mit seiner unmenschlichen Besatzungsmacht-Politik weitermachen können, solange die USA ihre "Demokratie" aus machtpolitischen Gründen dadurch beweisen, dass sie zwar faschistoide Regime - wie z.B. im Pinochet-Chile unterstützen, unter fadenscheinigen Gründen im Irak einmarschieren, Folterungen in Gefängnissen oder in Guantanamo zulassen - aber keinerlei Interesse an einem Frieden im Nahen Osten zeigen. (Wolfgang MacGregor)

Israel sollte das Urteil angesichts der Lage vor Ort ignorieren. Denn derjenige, der mit dem Arsch auf der heißen Herdplatte sitzt, hat ein wesentlich intensiveres Verhältnis zum Ofen als derjenige, der sich von weitem mit der Theorie von Öfen beschäftigt. Sie erinnern sich an Virgil? "Experto credite" (Glaube nur denen, die es selber erfahren haben). Von den Haager Richtern kann man das ja wohl nicht behaupten - oder?! (W. Luzios)


Anmerkung in eigener Sache:

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