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Wieder Todesurteile gegen Muslimbrüder

7. Juni 2014

In Ägypten sind erneut Anhänger der Muslimbruderschaft zum Tode verurteilt worden. Ein Gericht sprach zehn Islamisten des Mordes schuldig. Noch sind die Urteile aber nicht rechtskräftig.

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Ägyptische Muslimbruderschaft oberste Führer, Mohamed Badie
Bild: AHMED GAMIL/AFP/Getty Images

Wie es heißt, werden den zehn Mitgliedern der Muslimbruderschaft neben Mord weitere Vergehen vorgeworfen. Sie sollen nördlich der Hauptstadt Kairo bei Protesten gegen die Entmachtung des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi im vergangenen Jahr mehrere Gewalttaten begangen und eine Straße blockiert haben.

Wird der Mufti die Todesurteile bestätigen?

Der Mufti von Ägypten muss sich als Rechtsgelehrter und oberste religiöse Autorität im Land nun zu dem Urteil äußern. Am 5. Juli muss das Gericht seine Entscheidung bestätigen, damit sie rechtskräftig wird. An diesem Tag steht auch die Verurteilung von 38 weiteren Beschuldigten vor demselben Gericht an.

Unter ihnen ist das Oberhaupt der Muslimbruderschaft Mohammed Badie (siehe Artikelbild). Er ist bereits von einem Gericht in der Provinz Minia zum Tode verurteilt worden. Der Richterspruch ist jedoch noch nicht rechtskräftig.

Ägypten Abdel Fattah al-Sisi Präsidentenwahl Bekanntgabe der offiziellen Ergebnisse 03.06.2014
Ex-Militärchef al-Sisi soll am Sonntag als neuer Präsident vereidigt werdenBild: picture-alliance/dpa

Die Bewegung ist inzwischen verboten. Der Mann, der Mursi stürzte, Ex-Militärchef Abdel Fattah al-Sisi, wird am Sonntag als neuer Präsident Ägyptens vereidigt. Al-Sisi wurde bei den Präsidentschaftswahlen im Mai nach offiziellen Angaben mit annähernd 97 Prozent der Stimmen gewählt.

Einziger Gegenkandidat war der linke Politiker Hamdien Sabahi. Die Wahlbeteiligung war gering, sie lag lediglich bei 47 Prozent. Drei Jahre nach der Revolution und dem Sturz von Langzeitpräsident Husni Mubarak wird der ehemalige Militärchef bereits das dritte Staatsoberhaupt in dem Land am Nil.

haz/gmf (dpa, rtr)