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Xis USA-Besuch zahlt sich für Boeing aus

24. September 2015

Chinas Präsident Xi tourt durch die Vereinigten Staaten - und der Airbus-Rivale Boeing erhält aus der Volksrepublik nicht nur einen Großauftrag, sondern darf nun sogar ein Werk in China aufbauen.

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Chinesischer Präsident Xi Jinping besucht Boeing-Werk in den USA (Foto: Getty Images)
Xi (M.) im Gespräch mit Boeing-Manager Ray Conner (l.)Bild: Getty Images/J. Redmond-Pool

Das Abkommen mit dem chinesischen Flugzeugbauer Comac, das den Bau eines Werks zur Ausstattung und Auslieferung von Boeing-Maschinen vorsieht, wurde während des Besuchs von Chinas Staatschef Xi Jinping in den USA unterzeichnet, wie Boeing bestätigte. Das amerikanische Unternehmen will in dem Werk in China Mittelstreckenjets der Modellreihe 737 ausstatten lassen, der weltweit am stärksten gefragten Flugzeugklasse. Boeing plant auch, die neue Fabrik als Auslieferungszentrum zu betreiben.

"Wir bringen die 737 näher an unsere chinesischen Kunden", sagte Ray Conner, Chef der Boeing-Verkehrsflugzeugsparte. Er versicherte, Arbeitsplätze bei dem Hersteller im US-Bundesstaat Washington seien durch die Partnerschaft mit den Chinesen nicht in Gefahr. Für Boeing wäre das geplante Werk in China die bisher größte Expansion außerhalb der USA.

Spät dran

Der genaue Ort und der weitere Fahrplan sollen zu einem späteren Zeitpunkt verkündet werden. Boeing will seine monatliche 737-Produktion mit Hilfe der neuen Fertigungsstätte bis 2018 von derzeit 42 auf 52 Flugzeuge ausbauen. Mit seinem Engagement in China ist Boeing allerdings relativ spät dran: Der europäische Flugzeugbauer Airbus betreibt in der chinesischen Hafenstadt Tianjin schon seit dem Jahr 2008 eine Endmontagelinie für sein Konkurrenzmodell A320. Monatlich verlassen vier neue Flugzeuge das chinesische Airbus-Werk. Erst vor wenigen Tagen eröffnete der Flugzeugbauer aus Toulouse zudem sein erstes Werk in den Vereinigten Staaten.

Boeing 737 der Air China (Foto: picture alliance)
Eine Boeing 737 - im Einsatz für Air ChinaBild: picture-alliance/dpa/ Z. Shuai

China wolle die Beschränkungen für ausländische Investitionen in dem Land deutlich senken, betonte Präsident Xi, der sich seit Dienstag in den USA aufhält. Er zeigte sich trotz der jüngsten Marktturbulenzen und Sorgen um die Wirtschaft seines Landes optimistisch. "Der positive Langzeittrend für die chinesische Wirtschaft wird sich nicht ändern", sagte Xi. Man sei sich der Risiken und Herausforderungen für die chinesische Wirtschaft bewusst, versicherte der Staatschef vor US-Konzernchefs im Bundesstaat Washington. Um dagegen anzugehen, ergreife China innovative und energische Maßnahmen.

Fetter Auftrag

Die Chinesen orderten bei den Amerikanern auch auf einen Schlag Hunderte Flugzeuge: Boeing meldete eine grundsätzliche Einigung über die Bestellung von 300 Fliegern. 240 der georderten Maschinen - 190 Boeing 737 und 50 Großraumflieger - sollen an chinesische Fluggesellschaften gehen. Weitere 60 Boeing 737-Jets sind für Leasingfirmen bestimmt. Das Paket hat insgesamt einen Wert von 38 Milliarden Dollar, was umgerechnet knapp 34 Milliarden Euro entspricht. Dabei handelt es sich allerdings um die Listenpreise - bei Geschäften in dieser Größenordnung sind in der Branche deutliche Preisnachlässe üblich.

wa/cw (dpa, rtr)