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Wieder Tränengas gegen oppositionelle Proteste

25. Oktober 2015

Es ist das zweite Wochenende in Folge, an dem Demonstranten in der montenegrinischen Hauptstadt Podgorica den Rücktritt von Premier Milo Đukanović fordern. Das Oppositionsbündnis hat aber nicht nur gemeinsame Ziele.

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Polizist schießt mit Tränengas (Foto: REUTERS/Stevo Vasiljevic )
Bild: REUTERS/Stevo Vasiljevic

Rund 5000 Demonstranten waren vor das Parlament in Podgorica gezogen. Der Protest verlief zunächst friedlich, doch als die Menge sich dem Parlamentsgebäude näherte, das von der Polizei umstellt war, flogen Molotow-Cocktails und Fackeln aus den Reihen der Demonstranten. Die Polizei antwortete mit Tränengas.

Milan Knezevic, ein führender Vertreter der oppositionellen Demokratischen Front, sieht sein Land an einem historischen Wendepunkt. Er forderte unter dem Beifall der Demonstranten den Rücktritt von Ministerpräsident Milo Đukanović und vorgezogene Neuwahlen. Đukanović solle "eine Übergangsregierung bilden und die ersten fairen und ehrlichen Wahlen organisieren". Die Regierung weist die Forderungen zurück. Die nächsten regulären Parlamentswahlen sollen im nächsten Jahr stattfinden.

Bereit für EU und NATO?

Das frühere jugoslawische Land wird seit zwei Jahrzehnten von Đukanović regiert, nach Ansicht der Opposition wie ein Privatstaat. Montenegro ist Beitrittskandidat der Europäischen Union und erwartet noch in diesem Jahr eine Einladung, der NATO beizutreten.

Das Oppositionsbündnis besteht aus pro-westlichen Gruppierungen und pro-serbischen Elementen, die eine engere Bindung zwischen Montenegro und Serbien befürworten. Letztere kritisieren die Anerkennung des Kosovo durch das montenegrinische Parlament. Dieser neue Staat hatte 2008 seine Unabhängigkeit von Serbien erklärt. 23 der 28 EU-Mitglieder erkennen dies an.

fab/cw (rtre, afpe, ape)