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Werder wirft BVB raus - trotz Haaland

4. Februar 2020

Der Außenseiter setzt sich durch: Werder Bremen zieht mit einem knappen Sieg gegen Borussia Dortmund ins Viertelfinale des DFB-Pokals ein. Auch BVB-Jungstar Erling Haaland kann den überraschenden K.o. nicht verhindern.

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DFB Pokal Achtelfinale - SV Werder Bremen - Borussia Dortmund - Erling Haaland
Bild: picture-alliance/D. Ewert

Vor der Partie gab es eigentlich nur ein Thema: Erling Haaland. Der 19 Jahre alte Norweger im Dress des BVB ist der Shooting Star der Bundesliga. Sieben Tore in den ersten drei Spielen, was für ein Einstand! "Wir wollen die Euphorie mitnehmen", sagte Dortmunds Sportdirektor unmittelbar vor dem DFB-Pokal-Achtelfinale bei Werder Bremen im ARD-Interview. "Er soll ruhig so weitermachen." Doch BVB-Trainer Lucien Favre setzte Haaland erst einmal auf die Auswechselbank. "Wir müssen weiter auf ihn aufpassen", sagte der Schweizer. "Er ist erst 19."

Da ahnte Favre noch nicht, wie die erste Halbzeit in Bremen laufen würde. Werder, in der Bundesliga mitten im Abstiegskampf, spielte aggressiv und frech - und traf gleich zweimal: Davie Selke, gerade erst von Hertha BSC an die Weser zurückgekehrt, machte das 1:0 (16.), Leonardo Bittencourt mit einem Traumtor aus 20 Metern gar das 2:0 (30.). Das Bremer Stadion stand Kopf - wie das Spiel: Der Außenseiter führte. Und Haaland? Machte sich in der Pause warm - und wurde mit Beginn der zweiten Hälfte eingewechselt. BVB-Trainer Favre hatte offenbar realisiert, dass er an diesem Abend nicht auf den erst 19-Jährigen aufpassen musste, sondern darauf, das Spiel nicht zu verlieren.

Fußball DFB Pokal | SV Werder Bremen vs Borussia Dortmund | Jubel (2:0)
Zwei Werder-Torschützen: Leonardo Bittencourt (l.) und Davie SelkeBild: Getty Images/Bongarts/M. Rose

Ein Tor, Riesenchance zum Ausgleich

Haaland lieferte. In der 67. Minute drückte er den Ball aus kurzer Entfernung zum 1:2 aus BVB-Sicht über die Linie. Sein achter Treffer im vierten Spiel, eine unglaubliche Quote. "Um ehrlich zu sein, ich mache nur meinen Job", hatte der Norweger vor dem Spiel lapidar erklärt. Aber diesen Job macht er eben exzellent. Nach Haalands Tor wurde es ein richtiger Pokalfight. Bremen schlug zurück: 3:1 durch Milot Rashica (70.). Dann nur noch 3:2, nach einem weiteren Traumtor, beigesteuert von dem erst 17 Jahre alten BVB-Talent Giovanni Reyna (78.). Ein Spiel auf Messers Schneide.

Und fast immer, wenn es im Werder-Strafraum gefährlich wurde, war Haaland nicht weit. Er beeindruckte nicht nur durch seine körperliche Präsenz und Torgefahr, sondern auch durch kluge Pässe auf seine Mitspieler. Es hagelte Dortmunder Großchancen. Die größte zum Ausgleich vergab Haaland selbst, in der dritten Minute der Nachspielzeit: Nach einem Flugkopfball des Norwegers rettete Werder-Torwart Jiri Pavlenka mit einer Glanzparade den Sieg des Außenseiters. Der BVB ist raus aus dem Pokal. Doch die Haaland-Erfolgsstory wird wohl weitergehen.

Die weiteren Ergebnisse vom Dienstag im DFB-Pokal-Achtelfinale:

Eintracht Frankfurt – RB Leipzig 3:1 (1:0)
1. FC Kaiserslautern – Fortuna Düsseldorf 2:5 (2:1)
FC Schalke 04 - Hertha BSC 3:2 n.V. (2:2, 0:2)

DW Kommentarbild Stefan Nestler
Stefan Nestler Redakteur und Reporter