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"Mehr von diesen Interviews"

27. März 2016

Eine wahre Meinungsflut hat das 26-minütige Interview unseres britischen TV-Kollegen Tim Sebastian mit AfD-Chefin Frauke Petry in der DW-Sendung "Conflict Zone" in den sozialen Netzwerken ausgelöst.

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Frauke Petry bei "Conflict Zone" (Foto: DW/M. Martin)
Bild: DW/M. Martin

Ein dickes Lob für Sebastian, zuweilen beißende Kritik an Petry, aber auch die Frage, warum es einen ausländischen Journalisten braucht, um solch ein Interview zu führen - nach diesem Muster lässt sich ein Großteil der Meinungsäußerungen in den sozialen Netzwerken zum Gespräch von Sebastian mit Petry ordnen. Hinzu kommen aber auch einige Stimmen eher zugunsten der AfD-Vorsitzenden.

Petry: "Keine Zusammenarbeit mit Pegida"

"Wow. Das Interview muss man gesehen haben. Da fällt Maske inkl. Dem arroganten Grinsen" twittert etwa "Peter K". Und "Friederike Schwebler" bedankt sich für dieses "Ostergeschenk: So nimmt man LügenPetry gekonnt auseinander." "Nilz Bokelberg" stellt fest: "Wie schön, wenn ein Interviewer mal keine Phrasen erlaubt. Und wie entlarvend wenig dann von so ner AfD-Nase kommt." "Jonas Wixforth" schließlich resümiert: "Klare Haltung, perfekte Vorbereitung: Lehrbeispiel, wie man konfrontative Interviews führt - nicht nur mit derAfD."

"Großartig hartnäckig"

"Gerd" bemerkt im Blog "Kattascha": "Grandios, der Interviewer. Schwafelig peinlich Frau Petry. Auf den Punkt gebracht, exemplarisch für die AfD; Wenn es eng wird, ist etwas nie so gesagt worden, wird oder wurde falsch zitiert etc etc. Die Erfolge dieser Rechtsaußen-Gruppierung werden hoffentlich zunehmend entlarvt als das was sie sind: unter einem pseudo-demokratischen Deckmäntelchen auf Staatskompetent machen, sobald die Mikros aus sind, wird kräftig gehetzt und rechtes Gedankengut tatkräftig hinausposaunt. Aber wenn es eng wird - siehe oben. Mehr von diesen Interviews und die AfD wird sich zerkrümeln. Aber: klasse Englisch Frau Petry."

"Dieter W" lenkt den Blick auf eine andere Thematik: "Großartig hartnäckig. Wieso fällt mir da keine Entsprechung bei deutschen Journalisten ein? Er ist nicht der einzige. "Ich wünschte wir hätten solche deutschen Journalisten", meint "Nina" , und "Jens-Peter Gieschen" konstatiert: "Es kann so einfach sein, diese Demagogen zu entzaubern."

"Es ist eigentlich egal, was Petry antwortet"

Nicht alle User aber meinen indes, dass Petry als absolute Verliererin aus dem Interview gegangen ist. "Katrin Zinoun" etwa schreibt:" Ich finde übrigens nicht, dass sie sich selbst zerlegt hat. Journalist hat einfach gute Arbeit gemacht." "Segeltexter" schreibt: "Es ist eigentlich egal was Frauke Petry antwortet. Am Ende wird sie gewählt und keinen Linken!" Und "Jens"notiert: "Ein gutes Interview sollte – genauso wie „kritischer Journalismus“ – neue Einsichten und im besten Fall frische Denkanstöße liefern. Beides ist hier meiner Meinung nach nicht passiert. Der rhetorisch zweifelsohne beschlagene Tim Sebastian führt Frauke Petry gekonnt vor (bei dieser Art der „Gesprächsführung“ dürfte allerdings kaum ein Politiker brillieren), ohne dabei aber bisher unbekanntes zu entlarven – die Choreographie ist gesetzt, der Mann hat seine Agenda, wir alle unseren Spaß. Erkenntnisgewinn: Null. Eine journalistische Sternstunde sieht für mich anders aus."

"Claudia Roller" hält schließlich - in einem Leserkommentar für "Online Focus" - noch einen Tipp für die AfD-Chefin bereit: "Petry muss sich auf solche erwartbare Fragen besser vorbereiten und eine Abwehrstrategie entwickeln. Das kommt mit der Zeit, Herr Genscher war berühmt dafür, dass er kaum die Fragen der Journalisten mehr beantwortete, sondern Antworten auf Fragen gab, die gar nicht gestellt waren."

sti/hf (dpa, afpd)