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Der Geist von Davos

Petra Lambeck27. Januar 2008

Fünf Tage lang haben sie diskutiert, verhandelt und gefeiert – jetzt ist es vorbei. Die Sicherheitskontrollen werden abgebaut. Zurück bleiben viele Eindrücke und Erinnerungen und im besten Fall viele neue Kontakte.

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Der britische Ex-Premier Tony Blair mit dem ehemaligen US-Außenminister Henry Kissinger, Quelle: AP
Der britische Ex-Premier Tony Blair mit dem ehemaligen US-Außenminister Henry KissingerBild: AP
Zufrieden mit den Ergebnissen: Bono, Quelle: AP
Zufrieden mit den Ergebnissen: BonoBild: AP

Die eigene Visitenkarte - die sollte man nicht vergessen, wenn man nach Davos fährt. Und läuft es gut, dann hat man sie nach dem Treffen eingetauscht gegen andere. Kontakte knüpfen und Ideen austauschen - das ist das A und O in Davos. Hinzu kommen nette Partys und mehr als 200 offizielle Diskussionsforen, bei denen es um alles ging, was die Welt so beschäftigt, allem voran die Finanzkrise.

Getrübte Stimmung und weniger Glamour

Die Stimmung in diesem Jahr war weit weniger optimistisch als beim letzten Mal. Die Turbulenzen auf dem internationalen Finanzmarkt belasten die Gemüter. Für Samuel DiPiazza, den Vorstandschef des Wirtschaftsprüfers PricewaterhouseCoopers, aber war es trotzdem eine faszinierende Woche. "Ich war zu Beginn etwas besorgt, dass die Stimmung hier pessimistisch sein wird. Aber dem war eigentlich nicht so. Es gibt zwar Sorgen, aber auch viel Optimismus über das, was in der Welt passiert. Ich bin jedenfalls jetzt sehr ermutigt."

Ebenfalls dabei in Davos und offenbar unbeeindruckt vom Bankenskandal um die Société Générale in ihrer Heimat war die französische Finanzministerin Christine Lagarde. Sie schätzt das Jahrestreffen, auch wenn sie nicht die ganze Zeit dabei ist. "Ich denke, dass es produktiv ist und die richtigen Themen im Fokus hat. Es gab dieses Jahr weniger Glamour hier. Und ich glaube, das ist gut. Davos kreiert die richtige Atmosphäre, um die wirklich wichtigen Themen zu besprechen."

Rote Computer für Bono

Der britische Premier Gordon Brown mit Nigerias Präsident Umaru Musa Yar'Adua und UN-Generalsekretär Ban Ki Moon in Davos, Quelle: dpa
Der britische Premier Gordon Brown mit Nigerias Präsident Umaru Musa Yar'Adua und UN-Generalsekretär Ban Ki Moon in DavosBild: picture-alliance/ dpa

Zufrieden ist auch Afrika-Aktivist Bono. Der U2-Sänger diskutierte am Donnerstag mit Friedensnobelpreisträger Al Gore über Klimaschutz - und setzte sich ansonsten wie gewohnt für die Armen dieser Welt ein. Man kriege hier eine Menge geschafft, sagt er. "Wir haben zum Beispiel wieder zwei neue Red Products ins Leben gerufen. Mit Dell und Microsoft. Wir werden damit Millionen von Dollar verdienen. Und darauf sind wir sehr stolz."

"Red Products" ist eine Initiative, die Bono selbst ins Leben gerufen hat. Es sind Produkte, von denen ein Teil des Verkaufspreises nach Afrika geht. Dort wird das Geld eingesetzt zur Bekämpfung von Aids.

Zusammenarbeit auf höchster Ebene

Auch Hafsat Abiola-Costello setzt sich für Afrika ein. Sie ist eine nigerianische Aktivistin für Menschenrechte und Demokratie und war schon öfter in Davos dabei. Ihr Highlight dieses Jahr war ein Treffen mit dem nigerianischen Präsidenten. "Ich habe mit ihm geredet und in Zukunft werden wir zusammen arbeiten. Nigeria ist sehr arm und jetzt kann ich ein wenig dazu beitragen, die Situation zu verbessern. Das nehme ich voller Freude von dieser Konferenz mit."