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Neu im Kino

24. April 2008

Die Schwierigkeiten des Erwachsenwerdens und der Umgang mit dem Altern. Komplizierte Familiensituationen beherrschen die Neuerscheinungen im Kino diese Woche. Aber auch eine abenteuerliche Schatzsuche ist mit dabei.

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Filmszene "Die Geschwister Savage" (Quelle: Twentieth Century Fox)
Widerwillig müssen sich die "Geschwister Savage" um ihren dementen Vater kümmernBild: 2007 Twentieth Century Fox

Die Geschwister Savage

Neun Jahre nach "Hauptsache Beverly Hills" präsentiert Autorin und Regisseurin Tamara Jenkins ihren zweiten Film. In "Die Geschwister Savage" geht es um komplizierte Familienkonstellationen und das Tabuthema Sterben.

Seit vielen Jahren haben Wendy Savage (Laura Linney) und ihr Bruder Jon (Philip Seymour Hoffman) kaum Kontakt zu ihrem Vater (Philip Bosco), der sie in ihrer Kindheit im Stich ließ. Als seine Lebensgefährtin stirbt und er an Altersdemenz erkrankt zieht er in ein Pflegeheim in der Nähe der Geschwister. Widerwillig aber doch selbstverständlich übernehmen Wendy und Jon die Fürsorge für den kranken Vater und werden dabei mit menschlichem Verfall und Beziehungen - zu ihrem Vater, sich selbst und ihrem Leben konfrontiert. Denn nicht nur der demente Vater hat die Kontrolle über sein Leben verloren: Literaturdozent Jon zögert ständig den Abgabetermin seines Buches hinaus. Wendy, unglückliche Angestellte einer Zeitarbeitsfirma, möchte eigentlich ein Theaterstück schreiben.

Regisseurin Tamara Jenkins beschreibt ohne Schwermut und mit viel Taktgefühl die Tragödie des Alltäglichen.

Blöde Mütze!

Der zwölfjährige Martin (r, Johann Hillmann) und die gleichaltrige Silke (Lea Eisleb) sitzen in einer Szene des Films "Blöde Mütze!" (Quelle: dpa)
Martin verliebt sich zum ersten Mal - in SilkeBild: picture-alliance/ dpa

Neue Stadt, neues Zuhause, neue Schule. Johannes Schmid erzählt in seinem Debütfilm von der Pubertät, von Freundschaft und der ersten Liebe. Die Verfilmung des erfolgreichen Jugendbuchs "Blöde Mütze" von Thomas Schmid, dem Bruder des Regisseurs, wurde bereits auf vielen nationalen und internationalen Festivals mit Preisen ausgezeichnet und gewann unter anderem den Kinder-Medien-Preis

Bis vor kurzem war das Leben des zwölfjährigen Martin (Johann Hillmann), ganz in Ordnung. Als er jedoch mit seinen Eltern in das Provinznest Bellbach zieht, verändert sich alles. Gleich am ersten Schultag wird Martin, der für sein Alter sehr schmächtig geraten ist, von dem coolen Oliver (Konrad Baumann) vor der ganzen Klasse lächerlich gemacht, der Martin nur mit "Blöde Mütze“ anspricht. Zu allem Überfluss ist Oliver auch noch gut mit Silke (Lea Eisleb) befreundet, dem Mädchen das bei Martin ein so seltsames Kribbeln auslöst.

Realitätsnah, liebevoll und amüsant erzählt Johannes Schmid aus der Perspektive des Zwölfjährigen, wie schwierig es ist, erwachsen zu werden.

Neandertal

Guido mit seiner Mutter in einer Szene des Films "Neandertal" (Quelle: dpa)
Guidos Neurodermitis wird immer schlimmer- bis er die Ursache der Krankheit verstehtBild: picture-alliance/ dpa

Die Wandlungsprozesse beim Heranwachsen und unterdrückte Familienkonflikte, inszeniert Ingo Heab im Film Neandertal. Der Regisseur lässt den 17-jährigen Nico, die Familienprobleme metaphorisch an der eigenen Haut austragen. Der Junge ist an Neurodermitis erkrankt.

Eigentlich ist Guido (Jacob Matschenz) ein ganz normaler Teenager: Er macht sein Abitur in der Kleinstadt, betrinkt sich mit Kumpels und trifft sich mit einem Mädchen aus seiner Klasse. Aber Guido leidet unter Neurodermitis. Als Guido einen schweren Schub erleidet und ins Krankenhaus eingeliefert werden muss, ist die Neurodermitis für ihn nicht mehr nur eine unangenehme Krankheit: sie macht ihm Angst. Er beginnt, sein Umfeld zu hinterfragen und entdeckt, dass die Fassade seiner Familie mehr bröckelt als seine eigene Haut.

Neurodermitis ist "die Krankheit derer, die ein Problem haben, sich abzugrenzen", erklärt Regisseur und Drehbuchautor Ingo Haeb die symbolische Funktion der Hauterkrankung Neurodermitis aus eigener Erfahrung. Er verarbeitet mit dem Film Teile seiner eigenen Lebensgeschichte.

Ein Schatz zum Verlieben

Filmszene aus "Ein Schatz zum Verlieben" (Quelle: dpa)
Ohne die Liebe seiner Frau Tess will Finn die Suche nach dem Schatz aufgebenBild: picture-alliance/ dpa

Erfolgsregisseur Andy Tennants sorgt in seinem starbesetzten Romantik-Abenteuer für Urlaubsfeeling und schickt das Traumpaar Matthew McConaughey und Kate Hudson auf Schatzsuche.

Für einen legendären Schatz in der Karibik hat Finn (Matthew McConaughey) jahrelang alles riskiert - und verloren. Seine Frau Tess (Kate Hudson) ließ sich von ihm scheiden und außerdem schuldet er dem Gangster Big Bunny (Kevin Hart) noch eine Menge Geld. Rettung ist allerdings schon in Sicht, denn der von ihm schon seit Jahren gesuchte Schatz - die auf 500 Millionen Dollar geschätzte Aussteuer der spanischen Königin, verpackt in 40 Kisten, gesunken 1715 - ist fast zum Greifen nahe. Doch dann beginnt sein Schiff zu sinken. Das Schicksal spült ihn in die Arme von Milliardär Nigel Honeycutt (Donald Sutherland) und auf der gemeinsamen Schatzsuche treffen sie auch wieder auf Tess.

Die Hauptdarsteller Matthew McConaughey und Kate Hudson standen bereits in "Wie werde ich ihn los in 10 Tagen" gemeinsam vor der Kamera und waren in eine komplizierte Beziehungskiste verwickelt. Kompliziert ist die Beziehung in "Ein Schatz zum Verlieben" auch und wird vor karibischer Kulisse amüsant ausgefochten. (fs)