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Vogelgrippe zieht wieder durch Europa

17. November 2014

Nun ist eine Entenfarm in England betroffen. Zuvor war die Vogelgrippe auch in den Niederlanden und in Mecklenburg-Vorpommern entdeckt worden. Die Gefahr für den Menschen ist unterschiedlich groß.

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Die von Vogelgrippe betroffene Entenzuchtfarm in Nafferton in East Yorkshire (Foto: Getty Images/A. Gowthorpe)
Bild: Getty Images/A. Gowthorpe

Auf einer Entenzuchtfarm im britischen Nafferton (Artikelfoto) ist die Vogelgrippe ausgebrochen. Das britische Ministerium für Gesundheit, Ernährung und Landwirtschaft teilte mit, die Farm in Yorkshire in Nordengland sei abgeschottet, außerdem sei mit dem Töten aller 6000 Tiere begonnen worden. Es gebe einen "bestätigten Fall von Vogelgrippe" auf der Farm. Das Risiko für die öffentliche Gesundheit sei indes "sehr gering", weil es sich hier nicht um den tödlichen H5N1-Virus handele, hieß es weiter. Der genaue Virusstamm ist noch nicht bekannt.

Keulung von 150.000 Hühnern

Zuvor hatten die Niederlande einen vorübergehenden Transportstopp für Geflügel verhängt, nachdem am Sonntag bei Labortests der als hochansteckend eingestufte Virenstamm H5N8 in einer Mastanlage in der Nähe von Gouda (Provinz Süd-Holland) entdeckt worden war. Eine Übertragung auf den Menschen sei möglich, warnten die niederländischen Behörden. Alle 150.000 Legehühner in dem Betrieb wurden gekeult. Das 72-stündige Transportverbot gilt für Geflügel, Eier, Dung und gebrauchtes Streu aus der Geflügelhaltung. In dieser Zeit herrscht für Geflügel überall in den Niederlanden Stallpflicht.

Die Vogelgrippe ist in den Niederlanden in den vergangenen Jahren mehrfach aufgetreten, meist in einer milden Variante. In Deutschland wurde sie zuletzt Anfang November in einem Mastputenbetrieb im Landkreis Vorpommern-Greifswald entdeckt. Dort wurden alle 31.000 Tiere getötet. Der Virus-Subtyp H5N8 kam bislang nur in Asien vor.

Aus Asien eingeschleppt?

Tatsächlich könnte die in Deutschland und den Niederlanden ausgebrochene Vogelgrippe durch Wildvögel aus Asien eingeschleppt worden sein. Diese Einschätzung vertritt Elke Reinking, die Sprecherin des Friedrich-Loeffler-Instituts, des Bundesforschungsinstituts für Tiergesundheit. Das Virus H5N8 sei vor Monaten verstärkt in Südkorea aufgetreten, Einzelfälle habe es auch in China und Japan gegeben. Zwar sei kein Wildvogel von Südkorea nach Europa geflogen. Es sei aber denkbar, dass Wildvögel an Rastplätzen oder Wasserstellen das Virus weitergegeben hätten, so Reinking weiter.

Bei dem jüngsten Fall in Großbritannien ist ihren Worten nach noch nicht bestätigt, dass es sich ebenfalls um H5N8 handelt. Das werde aber vermutet. In jedem Fall sei das Virus hochansteckend. Für eine Übertragung sei ein Kontakt zwischen Wildvögeln und Nutztieren nicht zwingend. Es reiche, wenn etwa infizierter Kot über Schuhsohlen in den Stall getragen werde.

sti/uh (dpa, afp)