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Anschluss an die digitale Welt

26. Januar 2016

In Kuba hat kaum jemand Internetzugang. Das wollen die USA ändern. Geplant ist ein Glasfaserkabel auf die Karibikinsel, um die Internetanbindung zu verbessern. Die Regierung in Havanna zeigt sich "offen für die Idee".

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Internetcafé in Kuba (Foto: picture alliance/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/A. Ernesto

"Wir bereiten ein günstiges Umfeld für die Installation eines Kabels zwischen Miami und Havanna vor", zitierte das Nachrichtenportal OnCuba den für Kommunikation zuständigen Vertreter des US-Außenministeriums, Daniel Sepulveda.

Die kubanische Regierung sei "offen für die Idee", wolle aber Vorschläge in Schriftform und die Versicherung, "dass es funktioniert". Das Kabel sei einfach notwendig, um bei der "Gesundung" der Beziehung zwischen beiden Ländern zu helfen, zitierte OnCuba Sepulveda.

Ein ganzes Land faktisch "offline"

Seit der Annäherung an die USA öffnet sich der kommunistische Karibikstaat stärker in die Welt. Mit der Verbindung ins Internet hapert es aber noch. Der Internetzugang ist so schlecht wie fast nirgendwo sonst auf der Welt. Nur 150.000 Nutzer täglich konnten im vergangenen Jahr im weltweiten Netz surfen, bei rund elf Millionen Einwohnern. Gerade einmal 35 öffentliche WLAN-Verbindungen sind auf Kuba verfügbar. Zugang zum Internet gibt es für die Bewohner des Inselstaates überhaupt erst seit 2011. Damals hatte der Verbündete Venezuela ein Glasfaserkabel am Meeresboden verlegt und Kuba so mit der Außenwelt verbunden.

Kommunisten sorgen sich um staatliche Kontrolle

Nach Ansicht von Kuba-Kennern sind sich die Wirtschaftsreformer um Staatschef Raúl Castro inzwischen bewusst, dass sie im globalen Wettbewerb aus ökonomischen Gründen nicht um eine Öffnung des Internets herum kommen - dies soll aber zugleich auf die Skepsis alter Parteikader stoßen, die sich um die Kontrollmöglichkeiten des Staates sorgen.

Drahtloses Internet in Kuba

US-Präsident Barack Obama und der kubanische Staatchef Castro hatten vor rund einem Jahr eine historische Annäherung der Erzfeinde aus Zeiten des Kalten Krieges eingeleitet. Seitdem traten Reise- und Handelserleichterungen für Kuba in Kraft, zudem strichen die USA den Karibikstaat von ihrer Liste der Terrorstaaten. Im Juli nahmen beide Länder ihre diplomatischen Beziehungen wieder auf.

Die USA kündigten jetzt weitere Verbesserungen bei den Bestimmungen zum Handel mit Kuba an. Betroffen seien der Luftverkehr und der Finanzsektor. Aber auch der Warenaustausch, beispielsweise im Agrarsektor, solle vereinfacht werden, teilte der Wirtschaftsministerium in Washington mit.

qu/kle (dpa, rtr)