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USA: Versöhnung mit Brasilien

2. Januar 2015

Nach langer Eiszeit wollen die Vereinigten Staaten ein neues Kapitel im Verhältnis zu Brasilien aufschlagen. Die Gelegenheit: Dilma Rousseffs Vereidigung zur zweiten Amtszeit als Präsidentin.

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Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff (links) und US-Vizepräsident Joe Biden in Brasilia (Foto: Reuters)
Bild: Reuters/Ueslei Marcelino

Was Edward Snowden im vergangenen Jahr ans Licht gebracht hatte, war Anlass für eine tiefe Kluft zwischen Brasilien und dem großen Nachbarn im Norden: Durch den ehemaligen NSA-Mitarbeiter erfuhr alle Welt, dass die USA in Brasilien nicht nur insgesamt mit großem Eifer spioniert, sondern auch ganz gezielt Präsidentin Dilma Rousseff belauscht hatten. Die Staatschefin sagte daraufhin einen geplanten Besuch in den Vereinigten Staaten ab.

Jetzt, anlässlich der Vereidigung der Präsidentin zu ihrer zweiten Amtszeit, gehen die Vereinigten Staaten mit werbenden Gesten auf den größten und bevölkerungsreichsten Staat Südamerikas zu. Wie das Weiße Haus in Washington mitteilte, unterstrich US-Vizepräsident Joe Biden bei einem Treffen mit Rousseff in Brasilia (Artikelbild) die "strategische Bedeutung" der Beziehungen beider Länder. Er und die wiedergewählte Präsidentin vereinbarten demnach eine "erneuerte Zusammenarbeit" und "gleichberechtigte Partnerschaft" in bilateralen, regionalen und globalen Fragen.

"Gründliche Aufklärung" des Petrobras-Skandals

In ihrer Antrittsrede hob Rousseff hervor, ein besseres Verhältnis zu den USA werde im Fokus ihrer Außenpolitik stehen. Außerdem kündigte sie eine wirtschaftsfreundliche Politik an, um das Wachstum im Land anzukurbeln. "Gründliche Aufklärung" versprach sie mit Blick auf den Skandal beim staatlich kontrollierten Ölkonzern Petrobras. Das größte Unternehmen des Landes ist wegen einer Korruptionsaffäre in die Schlagzeilen geraten.

An Rousseffs Vereidigung im Parlament in der Hauptstadt Brasilia nahmen außer Joe Biden auch der chinesische Vizepräsident Li Yuanchao und 14 Staats- und Regierungschefs teil, die meisten von ihnen aus Lateinamerika. Im Oktober hatte die alte und neue Präsidentin Rousseff als Kandidatin der Arbeiterpartei (PT) die Stichwahl gegen den konservativen Bewerber Aécio Neves gewonnen.

jj/sti (dpa, afp)