1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Supreme Court schmettert Wahl-Klage ab

9. Dezember 2020

US-Präsident Donald Trump hatte darauf gesetzt, dass ihm der Oberste Gerichtshof im Kampf gegen seine Wahlniederlage helfen könnte. Doch auch vor dem Supreme Court muss sein Lager jetzt eine Schlappe hinnehmen.

https://p.dw.com/p/3mSF3
Washington | Trump Rede Warp Speed Impfstoff Gipfel
Muss wohl bald das Weiße Haus verlassen: Noch-Präsident Donald TrumpBild: Oliver Contreras /CNP/picture alliance

Verbündete von Donald Trump haben vor dem Obersten Gericht der Vereinigten Staaten eine Niederlage erlitten bei dem Versuch, den Sieg des Demokraten Joe Biden bei der Präsidentschaftswahl im Bundesstaat Pennsylvania zu kippen. Der Supreme Court wies einen entsprechenden Antrag von mehreren Republikanern zurück. Sie hatten geänderte Gesetze zur Briefwahl beanstandet.

In dem knappen Beschluss äußerte sich das Oberste Gericht nicht zu den Gründen. Auch ein Widerspruch von einem der neun Richter - von denen sechs als konservativ gelten - wurde nicht vermerkt.

Pennsylvania hatte das Wahlergebnis bereits am 23. November zertifiziert. Die republikanischen Kläger wollten erreichen, dass die Zertifizierung rückgängig gemacht wird. Die Anwälte des Bundesstaates hatten vor dem Supreme Court vor einem solchen "dramatischen" Schritt gewarnt. Sie argumentierten: "Kein Gericht hat jemals eine Anordnung erlassen, mit der die Bestätigung der Ergebnisse einer Präsidentenwahl durch den Gouverneur für ungültig erklärt würde."

USA Washington | Supreme Court Gebäude
Nur rund zwei Meilen vom Weißen Haus entfernt: der Supreme Court in WashingtonBild: J. Scott Applewhite/AP Photo/picture alliance

Trump behauptet seit der Wahl vom 3. November, dass ihm der Sieg durch massiven Betrug "gestohlen" worden sei. Weder er noch seine Anwälte konnten dafür bisher allerdings überzeugende Belege vorbringen. Inzwischen wurden in mehr als drei Dutzend Fällen Klagen in verschiedenen Bundesstaaten zurückgewiesen. In der vergangenen Woche hatte auch Justizminister William Barr erklärt, ihm lägen keine Beweise für Betrug in einem Ausmaß vor, das das Wahlergebnis verändern würde.

Texas vs. vier Bundesstaaten

Inzwischen hat im Streit um Trumps Wahlniederlage auch der Bundesstaat Texas den Supreme Court angerufen. Dessen republikanischer Justizminister Ken Paxton wirft in der Klage den Bundesstaaten Pennsylvania, Michigan, Wisconsin und Georgia vor, das Wahlverfahren mitten in der Corona-Pandemie unrechtmäßig verändert zu haben. Insbesondere hätten die dortigen Behörden es nicht geschafft, Betrug bei der Briefwahl zu verhindern. Dadurch sei das Gewicht der rechtmäßig abgegebenen Stimmen geschmälert worden.

Noch ist ungewiss, ob das Oberste Gericht die Klage aus Texas überhaupt annehmen wird.

wa/rk (rtr, afp, dpa)