US-Grenze: Aus Kummer mach Kunst
Ob Wippen oder Graffiti, der Grenzzaun zwischen Mexiko und den USA ist für verschiedenste Künstler Inspiration und Leinwand. Auf beiden Seiten ist er zu einem Zeugnis des Wunsches nach Freiheit geworden. Eine Auswahl.
Die "Teetertotter Wall"
Kinder wippen, lachen und spielen zusammen - wie auf jedem anderen Spielplatz auch. Wäre da nicht der meterhohe Zaun, der zwischen ihnen aufragt. "Kinder und Erwachsene waren durch die Erkenntnis verbunden, dass die Taten auf einer Seite direkte Auswirkungen auf die andere Seite haben", beschreibt US-Künstler Ronald Rael das Projekt "Teetertotter-Wall" (Wipp-Mauer) auf seinem Instagram-Profil.
"Erasing the Border"
"Die Grenze verschwinden lassen", hieß das Projekt der mexikanischen Künstlerin Ana Teresa Fernández im Jahr 2016. Mit Freiwilligen verpasste sie dem eigentlich rostbraunen Zaun an drei verschiedenen Stellen einen blauen Anstrich - und ließen ihn so vor dem Blau des Himmels "verschwinden".
"Die Ordnung bricht zusammen"
An verschiedenen Stellen des Zauns haben über sich über 30 Künstler auf Einladung der Organisation Proyecto Calle 13 mit ihren Kunstwerken verewigt. Der erste von ihnen war der Künstler Said Dokins, der auch schon in München aktiv war. "Die Ordnung bricht zusammen" ist die Botschaft, die er mit seinem Werk ausdrückt.
Im Namen der "Dreamer"
Der kleine Kikito schaut neugierig auf die amerikanische Seite des Zauns. Der französische Künstler JR ist auch als "französischer Banksy" bekannt. Einen Tag nach der umstrittenen Entscheidung der US-Regierung, das DACA-Programm zum Schutz von Kindern illegaler Einwanderer (sogenannten "Dreamern") zu beenden, enthüllte er die mehr als neun Meter hohe Installation.
Das "Mural of Brotherhood"
Mit dem "Wandgemälde der Bruderschaft" zum Weltrekord: Seit mehr als zwei Jahren malt Künstler Enrique Chiu mit der Hilfe von mehreren tausend Männern, Frauen und Kindern das mehr als einen Kilometer lange Kunstwerk. Das Ziel: Das längste Wandgemälde der Welt. "Die Gemälde sind Friedensnachrichten für die Menschen, die die Grenze überqueren," sagte Chiu dem Kunst-Magazin Hyperallergic.