Kalifornien will Impfpflicht für Schulkinder
1. Oktober 2021"Wir wollen diese Pandemie beenden, wir sind alle davon erschöpft", sagte Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom. Der demokratische Politiker führt deshalb im bevölkerungsreichsten US-Bundesstaat flächendeckend eine Impfpflicht für Schülerinnen und Schüler ein.
Er verwies dabei darauf, dass für einen Schulbesuch bereits Impfungen gegen andere Krankheiten vorgeschrieben sind. "Unsere Schulen verlangen schon Impfungen gegen Masern, Mumps und andere Krankheiten. Warum? Weil Impfungen funktionieren."
Voraussetzung: Zulassung durch die FDA
Newsom sagte am Freitag beim Besuch einer Schule in San Francisco, die Impfpflicht für die jeweiligen Altersgruppen werde je nach Entwicklung am 1. Januar oder 1. Juli kommenden Jahres in Kraft treten. Sie gelte aber erst bei vollständiger Zulassung der Impfstoffe durch die US-Arzneimittelbehörde FDA. Die Behörde hatte im August als ersten Impfstoff in den USA das Produkt von BioNTech und Pfizer für Personen ab 16 Jahren vollständig zugelassen. Für Jüngere ab zwölf Jahren gilt weiter die Notfallzulassung.
Für Kinder unter zwölf Jahren gibt es noch keine Zulassung. Für die ebenfalls in den USA eingesetzten Vakzine von Moderna und Johnson & Johnson gibt es bislang Notfallzulassungen ab einem Alter von 18 Jahren.
Ausnahmen sind möglich
Eine Impfung gegen das Coronavirus werde nun zur Liste der Pflichtimpfungen für Schüler hinzugefügt, erklärte Newsom. Es gehe darum, dass Kinder "sicher und gesund" seien.
Ausnahmen von der Impfpflicht wird es nach Aussage Newsoms geben wegen religiöser oder medizinischer Gründe. Nicht geimpfte Schüler würden zudem über das Internet am Unterricht teilnehmen können.
Die Vorgaben gelten für öffentliche Schulen wie Privatschulen gleichermaßen. Der Schulbezirk der kalifornischen Millionenmetropole Los Angeles hatte bereits Anfang September eine Impfpflicht für Schüler angekündigt.
Konservative dagegen
Seit August schreibt Kalifornien für Lehrer und Schulpersonal Corona-Impfungen oder regelmäßige Tests vor. Demnach müssen die über 300.000 Lehrer und Mitarbeiter an Schulen entweder einen Impfnachweis erbringen oder sich wöchentlichen Coronavirus-Tests unterziehen.
Die Frage einer Impfpflicht ist in den USA höchst umstritten. Die konservativen Republikaner lehnen verpflichtende Impfungen wie auch Vorgaben zum Maskentragen überwiegend ab.
mak/ack (afp, dpa)