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Uniper-Aktien bei Debüt im Aufwind

12. September 2016

Die Aktien der Eon-Kraftwerkstochter Uniper haben bei ihrem Börsendebüt kräftig zugelegt. Entsprechend optimistisch zeigte sich Uniper-Chef Klaus Schäfer: Das Unternehmen habe gute Voraussetzungen für die Zukunft.

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Bild: picture-alliance/dpa/R. Vennenbernd

Die frühere Eon-Kraftwerkstochter Uniper mit rund 13 000 Beschäftigten ist am Montag deutlich unter Buchwert, aber voller Optimismus in den Börsenhandel gestartet. Die Uniper-Aktien stiegen auf bis zu 11,05 Euro und lagen damit gut zehn Prozent über ihrer Erstnotiz von 10,02 Euro. Uniper sei für Anleger attraktiv, die auf eine hohe Ausschüttung setzten, sagte Aktienexperte Frederik Altmann von Alpha Wertpapierhandel. "Bei einem Kurs von zehn Euro liegt die Dividendenrendite bei 5,5 Prozent." Ein weiterer Grund für das Plus im Vergleich zum Eröffnungskurs von 10,02 Euro seien offenbar aufgelöste Wetten auf einen Uniper-Kursverfall.

Vor dem Börsengang wurde über massive Verkäufe von Index-Fonds spekuliert, die nur den Dax widerspiegeln dürfen. Uniper wird als E.ON-Abspaltung nur einen Tag als 31. Mitglied im deutschen Leitindex vertreten sein. Daher müssen Fonds, die den Dax abbilden, die Uniper-Papiere, die sie als E.ON-Aktionäre zugeteilt bekamen, verkaufen. Der Versorger verschenkte rund die Hälfte von Uniper an seine Aktionäre. Diese erhielten für je zehn E.ON-Papiere einen Uniper-Titel.

Zusammengerechnet waren E.ON und Uniper am Montag an der Börse knapp 18 Milliarden Euro wert. Am Freitagabend lag die Marktkapitalisierung von E.ON allein bei 15,9 Milliarden Euro. Innerhalb der ersten Handelsstunde wechselten jeweils mehr als neun Millionen Papiere der beiden Firmen die Besitzer. Das ist knapp die Hälfte des Umsatzes aller Dax-Werte.

Freude in der Vorstands-Etage

Uniper-Chef Klaus Schäfer hat sich nach dem Börsengang der ehemaligen Eon-Kraftwerkstochter zuversichtlich gezeigt. "Ich glaube, das ist ein ganz wichtiger Tag heute, Uniper ist an der Börse - wir haben mehr als 18 Monate daraufhin gearbeitet", sagte Schäfer nach dem ersten festgestellten Kurs am Montag an der Frankfurter Börse. "Uniper ist nun ein selbstständiges Unternehmen, wir sind börsennotiert, wir können nach vorne schauen." Mit dem Zugang zu den Kapitalmärkten habe das Unternehmen die richtigen Voraussetzungen für die Zukunft.

Eon hat den Unternehmensteil mit Kohle, Gas und Energiehandel abgespalten, um sich ganz auf die Erneuerbare Energie, den Vertrieb und die Strom- und Gasnetze zu konzentrieren. Konkurrent RWE spaltet sich ebenfalls auf. Allerdings geht der Konzern einen anderen Weg und bringt das Zukunftsgeschäft mit Ökstrom, Netzen und Vertrieb an die Börse. Im Mutterkonzern bleiben der die alten Kraftwerke und der Energiehandel.

Parallel zum Uniper-Börsengang kündigte Konkurrent RWE nun offiziell an, seine Abspaltung namens Innogy ebenfalls an die Börse bringen zu wollen. Dabei sollen schon im ersten Schritt neben der geplanten 10-prozentigen Kapitalerhöhung bei der Tochter auch weitere Anteile aus dem Bestand der RWE AG an die Aktionäre abgegeben werden. RWE bekräftigte, den Börsengang noch in diesem Jahr über die Bühne bringen zu wollen.

ul/hb (dpa/rtr)