Union lehnt Gauck ab - Krach in der Koalition
19. Februar 2012Im Ringen um den künftigen Bundespräsidenten hat sich die schwarz-gelbe Koalition über eine Kandidatur des SPD-Favoriten Joachim Gauck zerstritten. Während sich das FDP-Präsidium am Sonntag einstimmig für Gauck aussprach, lehnt die Union den DDR-Bürgerrechtler als Bewerber ab. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Kreisen von Union und FDP.
Rösler und Brüderle wollten Gauck vorschlagen
Gauck, der 2010 gegen den am Freitag zurückgetretenen Bundespräsidenten Christian Wulff kandidiert hatte und unterlegen war, sei CDU und CSU nicht zu vermitteln, sagte ein hochrangiger Unionspolitiker der dpa. FDP-Chef Philipp Rösler und Fraktionschef Rainer Brüderle wollten mit dem Vorschlag für Gauck zurück in die Verhandlungen mit der Union gehen, hieß es.
Die von CDU und CSU vorgeschlagenen Kandidaten - der frühere EKD-Ratsvorsitzende Wolfgang Huber und der CDU-Politiker Klaus Töpfer - wurden im FDP-Präsidium abgelehnt. In der Union hieß es, trotz allem werde daran festgehalten, schnellstmöglich - noch am Sonntag oder Montag - einen parteiübergreifend anerkannten Kandidaten zu finden. Für andere Kandidaten als Gauck seien CDU und CSU offen.
ml/haz (dpa/dapd/AFP)