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Ungleiche Vorzeichen

Calle Kops (sid/dpa)5. November 2013

Die vier deutschen Clubs haben am 4. Spieltag der Champions League das gleiche Ziel: siegen! Doch die Ausgangspositionen von Bayern München, Leverkusen, Dortmund und Schalke sind höchst unterschiedlich.

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Der Münchener Thomas Müller klatscht während des Spiels gegen Viktoria Pilsen in die Hände (Foto: Andreas Gebert/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Beim FC Bayern hat der Fall Hoeneß zumindest die Begleitumstände vor dem Champions-League-Spiel bei Viktoria Pilsen verändert. Der Wirbel um den Präsidenten wird die Münchner Stars laut Vize-Kapitän Bastian Schweinsteiger aber nicht davon abhalten, am Dienstag (05.11.2013, 20.45 Uhr MEZ) im gerade einmal 12.000 Zuschauer fassenden Stadion des tschechischen Meisters die nächste Topleistung in Europas Fußball-Königsklasse abzurufen. Mit dem vierten Sieg im vierten Spiel der Gruppe D können die Bayern den Einzug in das Achtelfinale womöglich schon frühzeitig perfekt machen. "Wir können uns ungestört auf das Spiel vorbereiten, das hat nichts mit dem Fußball zu tun", versicherte Schweinsteiger. Man würde Präsident Hoeneß den größten Gefallen tun, wenn man die Spiele gewinnen und Erfolg haben würde, betonte der Nationalspieler.

An einem weiteren Sieg gegen den punktlosen Tabellenletzten zweifelt zwei Wochen nach dem 5:0-Torfestival im Hinspiel niemand. "Aber es wird schwieriger als in München, da bin ich mir sicher", warnte Trainer Pep Guardiola. Auch Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge mahnte, "nicht mit Arroganz" aufzutreten. Schweinsteiger erwartet einen Gegner, der "natürlich noch mal richtig angreifen" werde. "Das Spiel könnte ein bisschen anders laufen als in der heimischen Arena", meinte er.

Bayer nach der Braunschweig-Blamage

Leverkusens Stefan Kießling (r.) erzielt das Tor zum 1:0 gegen Schachtjor Donezk, daneben Olexandr Kucher von Donezk und Leverkusens Son Heung-Min (l.) (Foto: Jan-Philipp Strobel/dpa)
Stefan Kießling (r.) erzielt das 1:0 gegen Schachtjor DonezkBild: picture-alliance/dpa

Ganz anders die Situation in Leverkusen vor dem Rückspiel bei Schachtjor Donezk: Dort könnte Bayer 04 am Dienstag (20.45 Uhr MEZ) die Tür zum Achtelfinale ganz weit aufstoßen. Doch die Angst vor einer weiteren Pleite nach der 0:1-Blamage beim Bundesligaletzten Eintracht Braunschweig sitzt bei den Spielern von Teamchef Sami Hyypiä tief. "Wir erwarten ein sehr schwieriges Spiel. Wir haben kurz über das Spiel in Braunschweig gesprochen und uns dann direkt auf Donezk konzentriert. Jeder bei uns weiß, wie wichtig dieses Spiel für uns ist", sagte Hyypiä. Der Finne kündigte zugleich an, dass er im Gegensatz zu Samstag, als sich seine Rotation als Fehler erwies, gegen Donezk wieder sein A-Team mit Stefan Kießling, Sidney Sam und Heung-Min Son ins Rennen schickt.

Mit sechs Punkten aus drei Spielen steht die Werkself in der Gruppe A hinter Manchester United (7 Punkte) auf Rang zwei, würde diesen im Falle einer Niederlage aber wieder an Donezk (4) verlieren. "Wir haben eine gute Ausgangsposition. Wenn wir gewinnen, haben wir eine sehr gute Ausgangsposition", sagte Kapitän Simon Rolfes und ergänzte: "Wir sind in einer sehr guten Form und dürfen uns nicht wegen einem Ausrutscher alles kaputt reden lassen." Rolfes mahnte aber auch: "Wir müssen in Donezk hellwach sein, denn vor 50.000 fanatischen Zuschauern wollen sie sich für das 0:4 im Hinspiel revanchieren."

BVB mit breiter Brust

Arsenals Per Mertesacker und Dortmunds Marco Reus (r.) kämpfen um den Ball (Foto: Bernd Thissen/dpa)
Zweikampf: Marco Reus (r.) und Arsenals Per MertesackerBild: picture-alliance/dpa

Nach dem Derbysieg beim FC Schalke und dem 6:1-Torfestival gegen den VfB Stuttgart geht Borussia Dortmund am Mittwoch (06.11.2013, 20.45 Uhr MEZ) mit Rückenwind in das zweite Champions-League-Duell mit dem FC Arsenal. Obwohl beide Teams für schnellen Kombinationsfußball stehen, erwartet Angreifer Marco Reus kein Offensivspektakel: "Es wird natürlich enorm schwierig. So viele Chancen wie gegen Stuttgart werden wir nicht bekommen."

Gut zwei Wochen nach dem wichtigen 2:1 in London will der BVB seine Ausgangslage in der schweren Gruppe F weiter verbessern. Wie Dortmund können sich auch die punktgleichen Konkurrenten FC Arsenal und SSC Neapel (jeweils 6) noch Hoffnungen auf den Einzug in das Achtelfinale machen. Die Borussia setzt auf ihre Heimstärke. In der vorigen Saison in der europäischen Königsklasse gab es in den sechs Partien im eigenen Stadion ausnahmslos Siege. "Beim 2:1 in London haben wir bereits sehr gut gespielt. Am Mittwoch werden wir noch einen draufsetzen müssen", sagte Abwehrspieler Marcel Schmelzer.

Wundertüte Schalke

Chelsea-Trainer Jose Mourinho im Porträt (Foto: Revierfoto)
Chelsea-Trainer Jose Mourinho beim Hinspiel auf SchalkeBild: picture-alliance/dpa

In der Gruppe E trifft der Schalke 04 am Mittwoch (20.45 Uhr MEZ) im Rückspiel erneut auf den FC Chelsea. Nach der herben 0:3-Niederlage nach zwei Toren von Fernando Torres und einem Treffer von Eden Hazard im Hinspiel zu Hause sind die Rollen klar verteilt. Der Tabellenzweite aus England und amtierende Europa-League-Sieger Chelsea London ist der Top-Favorit und Schalke allenfalls Außenseiter. In der Tabelle liegen Spitzenreiter Chelsea und Schalke nach Punkten gleichauf. Ein Sieg ist für beide Kontrahenten gleich wichtig, da der drittplatzierte FC Basel (4) den Vierten Steaua Bukarest empfängt und mit einem Sieg an dem Verlierer des Schalke-Spiels vorbeiziehen könnte.

Wo die Königsblauen genau stehen, ist schwer zu sagen: Ob sie die 1:3-Derbypleite gegen den BVB wirklich schon verdaut haben, ist auch nach dem 2:0-Sieg beim Aufsteiger Hertha BSC am letzten Bundesligaspieltag nicht sicher. Aber auch bei dem Starensemble aus London besteht nach der 0:2-Pleite bei Newcastle United in der Premier League Handlungsbedarf. Chelsea-Coach Jose Mourinho jedenfalls gab sich ungewohnt selbstkritisch: "Ich habe elf Fehler gemacht, elf Fehler. Ich hätte andere elf Spieler aussuchen müssen als diese." Dementsprechend kündigte der Portugiese personelle Korrekturen gegen Schalke an: "Es wird eine Menge Veränderungen geben!"