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Umfrage: Inflation wird weltweit sinken

19. Oktober 2023

Die Preisen könnte in den kommenden drei Jahren in den meisten Ländern weltweit zurückgehen. In vielen westlichen Ländern sogar so, wie sich die Zentralbanken das wünschen. Doch erstmal bleibt die Inflation hoch.

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Brasilien | Inflation | Gemüsestand auf dem Straßenmarkt in Sao Paulo
Bild: Miguel Schincariol/AFP

Wie erwarten Ökonominnen und Ökonomen auf der ganzen Welt hinsichtlich der Entwicklung von Preisen? 

Eine aktuelle Umfrage des Economic Expert Survey (EES) des Münchner Ifo Instituts und des Instituts für Schweizer Wirtschaftspolitik hat das untersucht und dafür Ökonominnen und Ökonomen aus 128 Ländern befragt.

Was ist Inflation?

Für das laufenden Jahr liegt die Inflationserwartung im weltweiten Mittel bei 6,2 Prozent Die Zahl ist der Median und wird verwendet, weil sich die erwarteten Inflationsraten regional sehr stark unterscheiden. Vor allem in Ländern und Regionen wie Afrika und Südamerika sind sie deutlich höher als im Rest der Welt.

Westeuropa und USA mit geringer Inflation 2026

Für 2024 rechnen die Expertinnen und Experten weltweit mit einer durchschnittlichen Inflationsrate von 5,2 Prozent. Auf lange Frist geht die Inflation weiter zurück. So gehen die befragten Experten für 2026 von einer weltweit durchschnittlichen Inflationsrate von 4,5 Prozent aus. Auch wenn die Ergebnisse hoch erscheinen, ist die Erwartung an das laufende Jahr und die kommenden Jahre im Vergleich zum letzten Quartal gesunken. Die befragten Experten sind also optimistischer, dass die Inflation weltweit sinkt. . "Die Inflationserwartungen sind zwar immer noch hoch, aber im Vergleich zum Vorquartal deutlich gesunken", sagte Ifo-Forscher Niklas Potrafke zu der Umfrage unter mehr als 1500 Expertinnen und Experten.

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Westeuropa und Nordamerika pendeln sich wieder ein: Für das Jahr 2026 gehen die Experten in Westeuropa, Nordamerika und Nordeuropa davon aus, dass die Inflationsraten wieder die von den Zentralbanken angestrebte Zielmarke von rund zwei Prozent fast erreichen.

Maßnahmen greifen nicht überall

Insgesamt deckt sich das Studienergebnis mit dem derzeitigen Trend. Vor allem in Europa und den USA stemmen sich die Zentralbanken mit der Erhöhung von Leitzinsen gegen die Inflation. Die Europäische Zentralbanketwa hat im vergangenen Jahr ihre jahrelange Nullzinspolitik beendet und ihren Leitzins auf 4,50 Prozent hochgefahren. Teure Zinsen dämpfen die Nachfrage nach Krediten - etwa in der Baubranche. Außerdem wird das Sparen dadurch attraktiver, weil es mehr Zinsen abwirft. Beide Effekte sollen den Preisauftrieb eindämmen helfen. 

Der Erfolg solcher Maßnahmen wird weltweit von den Experten höchst unterschiedlich beurteilt. So gehen die befragten Ökonominnen und Ökonomen für 2026 in Ostafrika von 30 Prozent Inflation aus - in Nordafrika könnte sie sogar bei 52 Prozent liegen. 

nm/hb (Ifo-Insitut, rtr)