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Ukraine - Pommesbude Goldies

15. Mai 2019

Der Sterneküche kehrte Vladislav Gachyn den Rücken und eröffnete stattdessen eine luxuriöse Pommesbude in Kreuzberg. Wählen kann man hier zwischen den Eigenkreationen "Roastbeef", "Ente Peking" oder "Odessas Beeten".

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Euromaxx-Projekt Planet Berlin | Ukraine | Goldies (Foto: Lena Ganssmann)
Bild: Lena Ganssmann

Ein Drei-Sterne-Restaurant verlassen und stattdessen einen Pommesladen aufmachen? Klingt nach einer Schnapsidee. "War es auch", sagt Vladislav Gachyn und grinst. Im Sommer 2016 eröffnete er mit seinem Freund und Kollegen Kajo Hiesl das Goldies in Kreuzberg, in einer Gegend unweit der legendären Konzerthalle SO36, wo Hipster auf Punks treffen. "Pommes sind ungezwungen, nicht verkrampft", meint Vladislav Gachyn. "Da wird nicht auf Benimmregeln Wert gelegt, sondern man hat einfach einen schönen Abend."

Vladislav Gachyn stammt aus der Ukraine, 1993 emigrierte er mit seiner Mutter nach Dortmund. Nach einer Kindheit in Asylantenheimen lernte er von 2011 bis 2014 bei Kolja Kleeberg im VAU, Berlins erstem Sternerestaurant. Anschließend arbeitete er als Demi Chef de Partie in Wolfsburg, im Drei-Sterne-Restaurant Aqua. Kurz vor der Beförderung ging er. "Die Sterneküche hilft uns heute dabei, das Maximum aus einem Produkt rauszuholen", erläutert Vladislav Gachyn. Bevor sie ihren Laden eröffneten, machten Vladislav Gachyn und Kajo Hiesl eine ausgiebige Tour durch Belgien, die Heimat der besten Pommes. Dabei testeten sie alle Buden von Rang und Namen.

Pommes auf Weltreise

Für ihre eigenen Pommes entschieden sie sich schließlich für die Kartoffelsorte Agria. Viele ihrer Pommes-Gerichte sind von Länderküchen inspiriert: chinesisch, amerikanisch, italienisch, elsässisch, berlinisch - und eben auch ukrainisch, wie bei "Odessas Beeten". "Rote Beete kommt in so gut wie jedem zweiten Gericht in der Ukraine vor", sagt Vladislav Gachyn. Für "Odessas Beeten" verwendet er Meerrettich, Weißkraut, anfermentierten Karottensalat. Und Dill, den er sehr mit Odessas Küche assoziiert. Passend dazu gibt es einen Cocktail namens Odessa Mule: Ginger Beer, Rote Beete und frischer Meerrettich.

Das Interieur des Ladens haben Vladislav Gachyn und Kajo Hiesl mit Freunden selbstgebaut: Schwimmbadfliesen, ein aus Epoxidharz gezogener, pommesgelber Boden. Die Stühle standen einst in einer Schule. Eine Discokugel hängt im Laden - und Kunst: eine Skulptur aus frittierten Pommesgabeln und eine Pommesstäbchen nachempfundene Lichtinstallation von Leon Laskowski.

Autor: Stefan Hochgesand

GOLDIES
Oranienstr. 6
10997 Berlin-Kreuzberg