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Ufo sagt Streik bei der Lufthansa ab

30. Juni 2015

Zehntausende Lufthansa-Passagiere können vorerst aufatmen: Zum Beginn der Sommerferienzeit wird es keinen Streik des Kabinenpersonals geben.

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Lufthansa Boeing 747 (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Zumindest bis Mitte Juli seien keine Ausstände geplant, verspricht der Vorsitzende der Flugbegleitergewerkschaft Ufo (Unabhängige Flugbegleiter Organisation), Nicoley Baublies. Der Grund für die Absage des ursprünglich ab Mittwoch geplanten Streiks: Die Lufthansa sei der Gewerkschaft in allen wichtigen Punkten so weit entgegengekommen, dass die Tarifverhandlungen wieder aufgenommen werden könnten, erklärte Baublies.

Zurück an den Verhandlungstisch

Zudem habe sich Lufthansa-Konzernchef Carsten Spohr wie von den Arbeitnehmervertretern lange gefordert mit an den Verhandlungstisch gesetzt. Deutschlands größte Airline bestätigte die vorläufige Einigung auf weitere Gespräche.

Beigelegt ist der Tarifkonflikt damit aus Ufo-Sicht aber noch nicht: Erst wenn es belastbare Fortschritte in den Verhandlungen gebe, könnten Streiks endgültig ausgeschlossen werden.

Die Gewerkschaft, die 19.000 Lufthansa-Flugbegleiter vertritt, kämpft für die Beibehaltung der bisherigen Betriebsrente. Dem Unternehmen zufolge ist das bisherige System wegen der niedrigen Zinsen an den Kapitalmärkten und längeren Rentenbezugszeiten nicht mehr bezahlbar. Eingeführt werden soll deshalb eine Vorsorge, bei der die Mitarbeiter stärker in die Finanzierung eingebunden sind.

Konzernchef Spohr will zudem, dass Flugbegleiter, die bereits mit 55 Jahren in Vorruhestand gehen wollen, künftig weniger Geld erhalten. Die Lufthansa gab voriges Jahr rund 3,7 Milliarden Euro aus, um die Renten der Kabinenmitarbeiter zu finanzieren. Die Gewerkschaft pocht neben der Beibehaltung der Altersversorgung in der jetzigen Form auf acht Prozent mehr Lohn für zwei Jahre. Die Lufthansa bietet ein Gehaltsplus von 2,5 Prozent über zweieinhalb Jahre.

Tarifkonflikte auch mit anderen Lufthansa-Beschäftigten

Die Verhandlungen über einen neuen Tarifvertrag waren erst kürzlich nach einem Jahr abgebrochen worden. Ufo hatte daraufhin mit einer massiven Streikwelle in der Hauptreisezeit im Sommer gedroht.

Die Lufthansa verhandelt derzeit mit mehreren Gewerkschaften für unterschiedliche Beschäftigungsgruppen. Ein Knackpunkt ist in allen Verhandlungen die betriebliche Altersvorsorge. Während die Piloten im laufenden Tarifkonflikt bereits mehrfach gestreikt haben, verzichteten die Flugbegleiter bislang darauf.

qu/kle (rtr, dpa, afp)