1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Trump-Klage: Schmerz und Demütigung durch CNN

4. Oktober 2022

Der US-Fernsehsender habe versucht, seinen Ruf zu beschmutzen, um ihn "politisch zu besiegen", schreibt der Ex-Präsident, der sich erneut als Opfer präsentiert.

https://p.dw.com/p/4Hhpw
Donald Trump
Will seinen Ruf als "engagierter Staatsdiener verteidigen": Ex-Staatschef Donald Trump (Archivbild)Bild: Andrew Harnik/AP/picture alliance

Der frühere US-Präsident Donald Trump hat CNN auf Schadenersatz in Höhe von 475 Millionen Dollar (umgerechnet 483 Millionen Euro) verklagt. Der TV-Sender führe eine Kampagne der "Verleumdung und üblen Nachrede" gegen ihn, um seine erneute Präsidentschaftskandidatur für das Jahr 2024 zu verhindern, heißt es in der bei einem US-Bezirksgericht in Florida eingereichten Klageschrift. Die CNN-Berichterstattung habe Trumps Ruf geschädigt und ihm "Schmerz, Demütigung und seelische Qualen" bereitet.

Der US-Sender habe versucht, "seinen massiven Einfluss - angeblich als 'vertrauenswürdige' Nachrichtenquelle - zu nutzen", um den 76-Jährigen in den Köpfen der Zuschauer und Leser zu diffamieren und ihn "politisch zu besiegen", schreiben Trumps Anwälte in dem 29-seitigen Dokument.

"The Big Lie"

Für besonderen Anstoß sorgt bei dem Republikaner, dass CNN seine Behauptung, die Wahl 2020 sei von dem US-Demokraten Joe Biden "gestohlen" worden, als "große Lüge" bezeichnete. Die Formulierung spielt auf einen antikommunistischen US-Propagandafilm gleichen Titels an, der wiederum ein Zitat Adolf Hitlers aufgriff.

CNN-Logo vor dem Eingang zum Hauptquartier des Senders
Trump sieht "Verleumdung und üble Nachrede": CNN-Hauptquartier in Atlanta im US-Bundesstaat Georgia (Archivbild)Bild: Ric Feld/AP/picture alliance

Trump beschuldigt den Nachrichtensender, er sei beteiligt an einer "konzertierten Aktion, um das politische Gleichgewicht nach links zu kippen". Die Journalisten hätten versucht, ihn mit "immer skandalöseren" Bezeichnungen wie "Rassist" oder "russischer Lakai" zu "beschmutzen". Der Ex-Präsident, der vor zwei Jahren abgewählt wurde, will mit dem juristischen Schritt nach eigenen Worten seinen Ruf als "engagierter Staatsdiener" verteidigen, nachdem der Sender sich geweigert habe, die angeblich verleumderischen Aussagen über ihn zu widerrufen.

Flankierende Warnung

In einer weiteren Erklärung kündigte der Politiker und Immobilienunternehmer an, er werde in naher Zukunft womöglich auch "gegen eine große Anzahl anderer Fake-News-Medienunternehmen" klagen - vor allem wegen deren Berichterstattung zur US-Präsidentschaftswahl 2020. Während seiner Amtszeit hatte Trump immer wieder in sozialen Netzwerken gegen CNN und andere Medien gewettert und deren Beiträge als "Fake News" ("Falschnachrichten") bezeichnet.

jj/fab (dpa, afp, ap)