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Politik

Trudeau muss um Wiederwahl bangen

20. September 2021

Eigentlich hat Premierminister Justin Trudeau die Parlamentswahl in Kanada um zwei Jahre vorgezogen, weil er sich gute Chancen auf einen Sieg seiner Liberalen ausrechnete. Doch nun könnte es ganz anders kommen.

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Der kanadische Premierminister Justin Trudeau bei einem Wahlkampfauftritt
Trudeau bei einem WahlkampfauftrittBild: Carlos Osorio/REUTERS

Ministerpräsident Justin Trudeau wollte seine Macht festigen und Rückhalt für seine Corona-Politik erhalten. Doch in Umfragen liegen seine Liberalen nur noch Kopf an Kopf mit den Konservativen von Erin O'Toole. Trudeau droht somit der Verlust der Regierung.

Seiner Partei könnte aber das kanadische Wahlsystem in die Hände spielen. Die Mandate in den 338 Wahlbezirken werden nach dem Prinzip der absoluten Mehrheit verteilt. Das kommt traditionell eher den Liberalen entgegen. Entscheidend sind lediglich einige Dutzend umkämpfte Bezirke - ein wenig vergleichbar mit den "Swing States" in den USA.

Als Königsmacher könnten sich die Sozialdemokraten um ihren Parteichef Jagmeet Singh entpuppen. Von Bedeutung dürfte auch die Wahlbeteiligung sein.

Rückhalt verloren

Nachdem Trudeau bei seinem ersten Wahlsieg 2015 noch als Erneuerer gefeiert worden war, hat der 49-Jährige mittlerweile nicht zuletzt wegen einer Reihe von politischen Affären seiner Regierung deutlich an Rückhalt in der Bevölkerung verloren. Mit großzügigen Hilfszahlungen zur Überwindung der Corona-Krise konnte er seine Umfragewerte aber wieder verbessern. Seit zwei Jahren steht Trudeau nur noch einer Minderheitsregierung vor.  

Im flächenmäßig zweitgrößten Land der Erde sind mehr als 25 Millionen Menschen aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Mit ersten Ergebnissen wird in der Nacht zum Dienstag (MESZ) gerechnet. Da es mehr Briefwähler als normalerweise gibt, könnte sich die Auszählung hinziehen.

gri/wa (rtr, afp, dpa)