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Fernsehunterhaltung in Europa

6. Februar 2009

Der eine fühlt sich unterhalten, wenn er einen Krimi schaut oder eine Dokumentation, der andere mag lieber Quizshows oder Vorabendserien. Fest steht: Gute Fernseh-Unterhaltung ist immer eine Frage der Perspektive.

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Symbolbild: Man sieht mehrere Fernsehbildschirme neben- und übereinander
Bild: Illuscope

Und die kann beim Zappen quer durch das Europäische Fernsehprogramm schon mal wechseln.

Politisch pikante Seichtigkeit

Bunte Kulissen, ein schmieriger Showmaster und leicht bekleidete Assistentinnen – all das gibt es im italienischen Fernsehen seit Jahren auf fast allen Kanälen. Und viel mehr auch nicht. Unterhaltung nach diesen simplen Prinzipien wird hier nämlich großgeschrieben. Anspruchsvolle Formante oder gar kritische Sendungen suchen Interessierte meist vergebens. Besonders pikant: Das größte Medienimperium des Landes gehört dem reichsten Mann im Staat, Silvio Berlusconi, der dazu auch noch Regierungschef ist. Kirstin Hausen berichtet über Fernsehunterhaltung auf die italienische Art.

Promi-Boom in Ungarn

Auch das ungarische Fernsehen lässt den Bezug zur Realität vermissen. Auf den dortigen Sendern ist seit einiger Zeit nämlich eine Bevölkerungsgruppe absolut überrepräsentiert: Promis. Oder besser die, die sich für solche halten. Welche Folgen dieser „Promi-Boom“ für die Programmgestaltung hat, darüber berichtet Christian Erdei vom ungarischen Rundfunk.

Wenn der Mann den Hund beißt

Wie man auch Politisches zum Thema von Unterhaltung machen kann, zeigt hingegen ein Blick nach Belgien. Dort macht das flämische öffentlich-rechtliche Fernsehen seit zwölf Jahren vor, wie man auch ohne Promis Traumquoten erreichen kann, im Durchschnitt 38 Prozent. „Man bijt Hond“ heißt die Sendung - auf Deutsch „Mann beißt Hund“. Das Magazin kommt ganz ohne Studio und Moderator aus. In den Beiträgen gibt es keinen Sprecher; es kommen nur die Menschen zu Wort, um die es geht. Warum also mögen die Flamen es so, wenn der Mann den Hund beißt?

Katrin Matthaei hat sich die Sendung und ihre Macher mal etwas näher angeschaut.