Tragisches Ende einer Patrouillen-Fahrt
16. April 2010Die vier Männer wurden bei einem Angriff der radikal-islamischen Taliban in der Provinz Baghlan getötet. Fünf weitere Soldaten erlitten Verletzungen. Die Taliban hatte eine Sprengfalle gezündet, als eine Patrouille aus afghanischen und ISAF-Soldaten vorbei kam.
Die Region Baghlan hat sich in den vergangenen Monaten zu einer Hochburg der Taliban entwickelt. Auf Seiten der Bundeswehr sind inzwischen seit Beginn des Einsatzes am Hindukusch im Jahr 2002 insgesamt 43 Soldaten ums Leben gekommen. Erst am Karfreitag starben drei Bundeswehrsoldaten bei einem Feuergefecht mit Aufständischen in der Provinz Kundus.
"Keine Alternative zu dem Einsatz"
Kanzlerin Angela Merkel machte am Rande ihres USA-Besuchs deutlich, dass die Bundesregierung an dem Afghanistan-Mandat der deutschen Truppen festhalte. Es gebe keine vernünftige Alternative zu dem Einsatz, sagte die Kanzlerin in San Francisco. Es gehe auch darum, Sicherheit in Deutschland und allen westlichen Demokratien zu erhalten. Merkel und Außenminister Guido Westerwelle sprachen den Angehörigen der Opfer ihr Mitgefühl aus.
Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg, der die deutschen Truppen in Afghanistan in den vergangenen Tagen besucht hatte, erhielt die Nachricht in Usbekistan auf dem Rückweg nach Deutschland. Er kehrte daraufhin nach Afghanistan in den deutschen Standort Masar-i-Scharif zurück. Erst am Mittwoch hatte Guttenberg angekündigt, schwere Waffen nach Afghanistan zu schicken. Zwei Panzerhaubitzen, zusätzliche Schützenpanzer sowie Panzerabwehrraketen sollen die deutschen Truppen besser schützen.
Bundeswehr-Verband verlangt bessere Waffen
SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier und Parteichef Sigmar Gabriel zeigten sich ebenfalls bestürzt über die neuen Todesfälle. Die Linkspartei erneuerte ihre Forderung nach einem sofortigen Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan. Die Grünen drängten die Bundesregierung, alle Informationen offenzulegen, wie es zu der neuerlichen Tragödie innerhalb kürzester Zeit kommen konnte. Der Bundeswehrverband äußerte sich bestürzt und verlangte, die Soldaten am Hindukusch schnell mit den nötigen Waffen auszurüsten.
Autor: Marko Langer
Redaktion: Walter Lausch