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Terrorismus

Autobombenanschlag in Südostafghanistan

22. Mai 2019

Mindestens acht Menschen kamen in der Stadt Gasni ums Leben, unter ihnen zwei Kinder. Die radikalislamischen Taliban reklamieren den Angriff für sich. Ungeachtet der Gewalt schickt Deutschland wieder Asylbewerber zurück.

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Sicherheitskräfte stehen an einem Checkpoint in Gasni
Sicherheitskräfte stehen an einem Checkpoint in GasniBild: picture-alliance/dpa/Bildfunk/XinHua/S. Mominzadah

Sicherheitskräfte hatten nach Angaben des Innenministeriums erkannt, dass ein Autobomben-Anschlag droht. Da der Fahrer nicht angehalten habe, sei erst auf die Räder des Wagens geschossen worden. Danach hätten die Sicherheitskräfte eine Rakete auf das Fahrzeug abgefeuert. Bei der anschließenden Explosion unweit einer militärischen Einrichtung seien vier Taliban-Kämpfer in dem Wagen getötet worden.

Die USA bemühen sich seit Sommer des Vorjahres um eine politische Lösung des Konflikts mit den Taliban. Beide Seiten haben nach der jüngsten Gesprächsrunde Mitte März Fortschritte vermeldet. Zuletzt wollten die Taliban erstmals auch Vertreter der Kabuler Regierung bei einer "innerafghanischen Konferenz" im Golfemirat Katar Mitte vergangenen Monats akzeptieren.

Bislang hatten sie das vehement abgelehnt, sie betrachten die Regierung als eine Marionette des Westens. Allerdings würden die Abgesandten der Regierung nicht als Delegierte Kabuls, sondern als Privatpersonen betrachtet. Die Kampfhandlungen in Afghanistan dauern ungeachtet der Fortschritte weiter an.

Sammelabschiebung aus Deutschland

Die Bundesrepublik hat derweil 24 abgelehnte Asylbewerber aus Deutschland nach Afghanistan abgeschoben. In der Chartermaschine nach Kabul saß auch ein 18-Jähriger, der nach einer Prügelattacke im ostbayerischen Amberg zu einer sechsmonatigen Jugendstrafe auf Bewährung verurteilt worden war. Sein Berufsverfahren steht allerdings noch aus. Die Abschiebung des jungen Mannes sei im Einvernehmen mit der Staatsanwaltschaft erfolgt, heißt es aus dem bayerischen Landesamt für Asyl und Rückführungen.

Die Sammelabschiebung war die mittlerweile 24. seit Dezember 2016. Angesichts der Gewalt in Afghanistan sind die Maßnahmen umstritten.

hf/rb (dpa, ap)